Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat Nordkorea aufgefordert, seine internationalen Verpflichtungen zur Begrenzung nuklearer Aktivitäten zu erfüllen.
Anzeichen für den Neustart des 5-Megawatt-Reaktors und des radiochemischen Labors im Atomkomplex Yongbyon seien eine ernsthafte Angelegenheit, sagte Grossi am Montag vor dem IAEA-Gouverneursrat.
Die Fortsetzung des Atomprogramms Nordkoreas stelle einen eindeutigen Verstoß gegen relevante Resolutionen des UN-Sicherheitsrats dar und sei sehr bedauerlich, hieß es.
Die IAEA hatte in ihrem Ende August veröffentlichten Bericht mitgeteilt, dass es seit Anfang Juli dieses Jahres Hinweise auf den Start des 5-MW-Reaktors gebe, darunter die Freisetzung von Kühlwasser.
Der Reaktor zählt zu den wichtigsten Anlagen für die Produktion von Atomwaffen in Nordkorea. Durch die Wiederaufarbeitung von dort abgebrannten Kernbrennstäben kann waffenfähiges Plutonium gewonnen werden.
Nach weiteren Angaben der IAEA gebe es auch Anzeichen dafür, dass die Anlage zur Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstäbe in der Nähe des Reaktors von Mitte Februar bis Anfang Juli dieses Jahres in Betrieb gewesen sei.