Japans Ministerpräsident Fumio Kishida sieht im Streit um Entschädigungen für Zwangsarbeiter den Ball weiter im südkoreanischen Feld.
Er bekräftigte am Mittwoch die Position seiner Regierung, wonach Südkorea eine für Japan akzeptable Lösung vorlegen müsse.
Das Verhältnis mit Südkorea befinde sich in einem kritischen Zustand und bedürfe einer sorgfältigen Behandlung, antwortete er auf eine Frage eines Abgeordneten im Oberhaus.
Dass Versprechen zwischen beiden Ländern eingehalten werden, sei eine diplomatische Grundregel.
Er wolle von Seoul noch nachdrücklicher eine angemessene Antwort fordern.
Der neue Regierungschef wies aber auch darauf hin, dass die Zusammenarbeit mit Südkorea und den USA für die regionale Stabilität unerlässlich sei.
Japan pocht darauf, dass mit dem Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen von 1965 Entschädigungsansprüche abgegolten seien. Daher seien Entschädigungsanordnungen südkoreanischer Gerichte gegenüber japanischen Firmen ein Verstoß gegen internationales Recht.
In Telefongesprächen mit den Spitzen der USA, Chinas und Russlands nach seinem Amtsantritt habe er außerdem die Frage der nach Nordkorea entführten Japaner thematisiert.
Er wolle eng mit den relevanten Parteien zusammenarbeiten und keine Gelegenheit für ein Gespräch mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un verstreichen lassen, sagte er vor den Abgeordneten weiter.