Der Vorsitzende der südkoreanischen Regierungspartei, Chung Jin-suk, hat ein Onlinemedium für die Veröffentlichung einer Namensliste mit Opfern der tödlichen Massenpanik in Seoul kritisiert. 

Mit der Veröffentlichung der Opferliste ohne Zustimmung der Angehörigen habe das Unternehmen den trauernden Familien erneut großen seelischen Schmerz zugefügt, schrieb der Chef der Partei Macht des Volkes (PPP) am Dienstag auf Facebook. Chung sprach sich dafür aus, mit rechtlichen Schritten gegen das Unternehmen vorzugehen. 

Das Onlinemedium Mindeulle hatte die Namen von 155 Todesopfern der Tragödie vom 29. Oktober veröffentlicht. Insgesamt kamen 158 Menschen bei der Katastrophe im Vergnügungsviertel Itaewon um. 

Nach eigenen Angaben hatte das Unternehmen die Zustimmung der Opfer-Angehörigen nicht einholen können, weil es keine Gruppe gebe, die die Familien als Gesamtheit vertrete. 

Die PPP warf der oppositionelle Demokratische Partei (DP) unterdessen vor, die Tragödie politisch auszunutzen. Die DP hatte unter anderem eine parlamentarische Untersuchung der Katastrophe gefordert.