Präsident Yoon Suk Yeol hat Vorbereitungen dafür in Auftrag gegeben, weitere streikende Lkw-Fahrer per Dekret zur Arbeit zu verpflichten.
Von der Anordnung sollen unter anderem die Lkw-Fahrer in den Branchen Öl und Stahl betroffen sein. Den Kraftfahrern in der Zement-Branche war bereits letzte Woche von der Regierung die Rückkehr zur Arbeit angeordnet worden.
Präsident Yoon traf die Entscheidung für die Ausweitung der Anweisung am Sonntag in einer Kabinettssitzung der zuständigen Minister. Begründet wurde die Entscheidung mit der Sorge vor einem wirtschaftlichen Schaden.
Yoon forderte außerdem, dass Ersatzfahrer und militärisches Personal mobilisiert werden, um den Schaden für die Volkswirtschaft so gering wie möglich zu halten.
Die Gewerkschaft Cargo Truckers Solidarity begann ihren Streik vor 12 Tagen. Sie fordert die Verlängerung und Ausweitung des sogenannten Systems für sichere Frachtraten, das den Lkw-Fahrern Mindesteinnahmen für ihre Fahrten garantiert. Die Regelung soll zum Jahresende auslaufen.
Die Regierung zeigte sich zur Verlängerung der Maßnahme um drei Jahre bereit, will diese aber nicht auf einen größeren Kreis von Fahrern anwenden.
Yoon bekräftigte in der Sitzung am Sonntag seine Auffassung, dass es sich um einen illegalen Streik handele. Nicht nur die kollektive Arbeitsniederlegung, auch die Störungen von Betriebsabläufen und Drohungen gegen Kollegen kämen einem Verbrechen gleich, hieß es.
Dagegen sollten die Minister mit allen verfügbaren Maßnahmen vorgehen.
Zu Plänen des Gewerkschaftsdachverbandes Korean Confederation of Trade Unions (KCTU), nächste Woche zur Unterstützung der Lkw-Fahrer einen Generalstreik zu beginnen, sagte das Staatsoberhaupt, dass dies als politischer Streik betrachtet werden müsste. Dabei würde es nicht darum gehen, für bessere Arbeitnehmerrechte zu kämpfen, so Yoon.
Wenn die Öffentlichkeit und ihr Auskommen sowie die nationale Wirtschaft in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit als Geiseln genommen würden, seien die gewerkschaftlich nicht organisierten Arbeitnehmer bedroht. Der Öffentlichkeit und künftigen Generationen würden dadurch Arbeitsplätze weggenommen, mahnte der Präsident weiter.