Die Stadtregierung von Seoul hat am Montag eine zweite Mahnung an Hinterbliebene von Opfern des tödlichen Massengedränges im Viertel Itaewon geschickt.
Darin wird verlangt, einen ohne Zustimmung der Stadt errichteten Gedenkaltar auf dem Seoul-Platz bis 13 Uhr am 8. Februar freiwillig zu entfernen.
Anderenfalls drohe eine Zwangsvollstreckung, warnte die Stadtverwaltung.
Die Angehörigen von Todesopfern errichteten am 4. Februar, einen Tag vor dem 100. Tag seit der Tragödie bei Halloween-Feiern am 29. Oktober, einen Traueraltar auf dem Platz vor dem Rathaus in der Stadtmitte von Seoul.
Die Hinterbliebenen wollen den Gedenkaltar nicht entfernen und kritisierten die Stadtverwaltung. Auf einer Pressekonferenz am Montag sagten sie, der Staat sei nicht da gewesen, als die Opfer um Hilfe geschrien hätten. Sie forderten die Erlaubnis, der Opfer in vollem Umfang zu gedenken.
Die Stadtverwaltung schlug vor, im vierten Kellergeschoss des U-Bahnhofs Noksapyeong in der Nähe der Unglücksstelle einen Gedenkraum einzurichten.
Die Hinterbliebenen sprachen sich jedoch dagegen aus, weil ein Raum im vierten Kellergeschoss schwer zugänglich wäre. Bilder der Opfer, die erstickt seien, könnten nicht in einem Kellerraum ausgestellt werden, hieß es.