Das US-Justizministerium hat sich enttäuscht über die Entscheidung eines südkoreanischen Gerichts geäußert, einen Kinderpornografie-Seitenbetreiber nicht auszuliefern.
Entsprechendes sagte der kommissarische U.S. Attorney für Washington D.C., Michael Sherwin, dem Sender KBS auf Anfrage. Die USA seien enttäuscht, dass einer der gefährlichsten Verbrecher auf dem Gebiet der sexuellen Ausbeutung von Kindern, der mit seinen Taten weitreichenden Einfluss auf US-Bürger gehabt habe, nicht ausgeliefert werde.
Ungeachtet des Urteils würden die Bemühungen des südkoreanischen Justizministeriums aber begrüßt. Die USA wollten ihre Zusammenarbeit mit dem Ministerium und internationalen Partnern fortsetzen, um grenzüberschreitende Verbrechen an Kindern zu bekämpfen.
Das Obergericht Seoul hatte am Montag beschlossen, Son Jong-woo, den Betreiber von einer der größten Kinderporno-Seiten im Dark Web, nicht an die USA auszuliefern. Er hatte kinderpornografische Inhalte gegen digitale Währung verkauft.
Son verbüßte in Südkorea eine 18-monatige Haftstrafe, die im April endete. Weil die USA einen Auslieferungsantrag gestellt hatten, blieb er zunächst in Untersuchungshaft. Nach der Ablehnung des Antrags durch das Gericht kam er wieder auf freien Fuß.