Lee Jae-yong, Vizevorsitzender von Samsung Electronics, ist am Freitag auf Bewährung freigelassen worden. 

Lee verließ gegen 10.05 Uhr, früher als andere Häftlinge, die ebenfalls anlässlich des Unabhängigkeitstags vorzeitig aus der Haft entlassen werden, das Untersuchungsgefängnis Seoul. 

Lee sagte, er habe den Bürgern zu viel Sorge bereitet und entschuldige sich dafür zutiefst. Er sei sich der Besorgnisse, Kritik, Bedenken sowie Erwartungen bewusst und wolle sein Bestes tun.

Lee fuhr los, ohne auf Fragen von Reportern nach Maßnahmen zur wirtschaftlichen Belebung und Plänen in Bezug auf Halbleiter und Impfstoffe einzugehen. 

Lees Freilassung erfolgte 207 Tage nachdem er im Januar in einem erneuten Verfahren vor einem Berufungsgericht wegen Bestechung, an der die ehemalige Präsidentin Park Geun-hye beteiligt war, zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden war. 

Nach der Entscheidung eines Bewährungsprüfausschusses des Justizministeriums muss Lee bis zum Ende seiner Strafdauer im Juli nächsten Jahres unter Bewährung stehen. Demnach muss er einen Wechsel des Wohnorts oder eine In- oder Auslandsreise von mehr als einem Monat Dauer dem Bewährungshelfer melden.

Zudem gilt eine Beschäftigungsbeschränkung fünf Jahre lang, daher darf er nicht sofort ins Management zurückkehren.

Für die Rückkehr ins Management muss er eine Genehmigung des Justizministers einholen. Justizminister Park Beom-kye sagte jedoch, dass er einen solchen Schritt nicht erwogen habe. 

Er werde zeigen, dass eine vorzeitige Haftentlassung nicht allein für Lee Jae-yong bestehe. Er habe bereits über die Beschäftigungsbeschränkung unterrichtet, sagte Park. 

Gegen Lee laufen wegen der Vorwürfe einer illegalen Übernahme der Managementrechte sowie der illegalen Verwendung von Propofol Gerichtsverfahren. Daher besteht die Möglichkeit, dass er wieder inhaftiert wird.