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Koreanische Halbinsel von A bis Z

Blick auf Nordkorea

Hotels in Nordkorea

2021-08-12

ⓒ Getty Images Bank

Zu den bekannten Hotels in Nordkorea gehören das Koryo Hotel, das Yanggakdo Hotel und das Chongnyon Hotel in Pjöngjang, das Janamsan Hotel in Kaeseong, das Songdowon Hotel in Wonsan, das Mt. Kumgang Hotel im Kumgang-Gebirge sowie auch das Samjiyon Hotel am Berg Paektu. Das Yanggakdo Hotel in Pjöngjang hat 48 Stockwerke, und das ganze Gebäude ist von Glasscheiben bedeckt, um ihm einen modernen Flair zu geben. Es ist eines der besten Hotels Nordkoreas, es hat 1001 Gästezimmer sowie verschiedene Einrichtungen wie etwa einen Swimmingpool, eine Bowlingbahn und Übersetzungsgeräte für Ausländer.  


In einer modernen Gesellschaft wie Südkorea sind Pauschalreisen mit Hotel sehr populär. Diese sind zum Teil mit großzügigen Anlagen für die Freizeitbeschäftigung ausgestattet. Wie werden Hotels im sozialistischen Nordkorea genutzt? Dazu sagt Kim Young Hui vom Zentrum für neue Wirtschaft auf der koreanischen Halbinsel der Korea Development Bank: 


Wenn man von Beherbungseinrichtungen in Nordkorea spricht, so gibt es neben Hotels auch Gästehäuser und Privathäuser, die Betten und Speisen anbieten. Die Hotels, die in Großstädten und touristischen Orten stehen, sind vor allem für Ausländer, nicht für die Einheimischen. Normale Bürger in Nordkorea denken, dass sie mit Hotels nichts zu tun haben. Gasthäuser in den Städten und Landkreisen werden von Geschäftsreisenden benutzt. Einheimische können einige mittelgroße und kleine Hotels einschließlich des Pothonggang Hotels in Pjöngjang nutzen. Wenn Menschen aus dem ganzen Land staatliche Veranstaltungen in der Hauptstadt besuchen, steigen sie in Hotels ab, die nicht von Ausländern benutzt werden. Der Staat zahlt für die Unterkunft und das Essen. Nordkoreaner können auch das Masikryong Hotel im Masikryong-Ski-Resort nutzen, wenn sie selber zahlen. Doch viel mehr Hotels sind nur für Ausländer, und die normalen Bürger können diese Hotels nicht nutzen.


Wenn Nordkoreaner verreisen und staatliche Unterkünfte benutzen, benötigen sie eine Reiseerlaubnis oder ein Zertikat für Geschäftsreisen. Wenn sie aus privaten Gründen reisen, steigen sie in privaten Unterkünften mit Bett und Frühstück ab:  


Nicht viele Nordkoreaner unternehmen Reisen, da es ihnen nicht erlaubt ist, sich frei zu bewegen. Gästehäuser in den Provinzen sind genug für Reisende auf offziellen Geschäftsreisen. Doch seit Mitte der 1990er Jahre, als das Land unter extremen Wirtschaftsproblemen litt, zogen viele Nordkoreaner im Land ohne Zertifikate umher, um sich auf den Märkten zu betätigen. Die bestehenden Gästehäuser konnten die zunehmende Zahl an Reisenden nicht mehr aufnehmen. Die Reisenden benutzten daher private Unterkünfte, die auch besser sind als Gästehäuser.


Das erste Hotel in Korea im westlichen Stil war das Daebul Hotel, das 1888 in Incheon öffnete. Nach dem Korea-Krieg war das 1956 geöffnete Taedonggang Hotel das erste in Nordkorea. Damals wurde jedoch noch das koreanische Wort für Gasthaus, Yeogwan, benutzt. Das Wort “Hotel” begann man in den 70er Jahren zu benutzen, und in den 80ern wurden mehrere Hotels gebaut: 


Nordkorea richtete 1989 das Weltfestival der Jugend und Studenten in Pjöngjang aus. Es war das politische Gegenstück zu den Olympischen Spiele 1988 in Seoul. An der internationalen Veranstaltung in Pjöngjang nahmen 22.000 Menschen aus 177 Ländern teil. Die Hotels reichten nicht aus. Nordkorea begann daher, 1987 mit dem Bau von Hotels. Die meisten wurden vor 1989 fertiggestellt, mit Ausnahme des Ryugyong Hotels, das weiter unfertig blieb. Nordkorea baute in Pjöngjang die Gwangbok-Straße und ließ dort in den Wohnungen ausländische Besucher wohnen.


Das Ryugyong Hotel sticht wegen seiner Höhe von 330 Metern aus dem Stadtbild heraus. Das Gebäude steht als das höchste unbewohnte Gebäude der Welt im Guinness-Buch der Rekorde:


Das 105-stöckige Hochhaus erforderte massive Investitionen und Technologie. Der Bau der Hotels begann als französisches Joint Venture. Doch das franzöische Bauunternehmen zog sich in den 90er Jahren von dem Projekt zurück, da Nordkorea für die Baukosten nicht pünktlich zahlen konnte. Die Bauarbeiten wurden bis 2008 eingestellt, als das ägyptische Unternehmen Orascom unter der Bedingung entschied, dass es selber 80 Stockwerke managen kann, 250 Millionen Dollar in den Bau zu investieren. Die Außenarbeiten wurden 2011 abgeschlossen. Doch die Innenarbeiten sind immer noch nicht fertig. Das Gebäude sollte ursprünglich 3000 Gästezimmer und fünf drehbare Restaurants haben.


Nordkorea sieht jetzt den Tourismus als vielversprechende Industrie und investiert viel Geld dafür: 


Um die Tourismusindustrie zu entwickeln, braucht Nordkorea Experten auf dem Gebiet. Es richtete daher 2014 die Pjöngjanger Tourismus-Hochschule ein. Auch installierte es etwa eine Tourismus- und Investitionsabteilung an der Kim-Il-sung-Universität. An Hochschulen wurden landesweit Fremdsprachenabteilungen gegründet. Diese neuen Schulen und Abteilungen zeigen deutlich, dass Nordkorea entschlossen ist, die Tourismusindustrie zu fördern.

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