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Nordkorea kappt Kommunikationsverbindungen zu Südkorea

Themen der Woche2020-06-13

ⓒYONHAP News

Nordkorea hat am Dienstag alle Kommunikationsverbindungen zu Südkorea gekappt.


Pjöngjang hat somit seine Ankündigung wahr gemacht, den Kontakt mit dem Süden einzustellen, weil die Regierung in Seoul Aktivisten nicht davon abhalte, Ballons mit anti-nordkoreanischen Flugblättern über die Grenze fliegen zu lassen.


Das südkoreanische Verteidigungsministerium betonte, dass die Verbindung gemäß den Vereinbarungen zwischen beiden Koreas aufrechterhalten werden solle.


Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete über den Beschluss des Regimes, sämtliche Kommunikationskanäle zum Süden abzuschalten. Dazu zählten der Kanal im gemeinsamen Verbindungsbüro, die militärischen Kommunikationsleitungen in der Ost- und Westmeerzone, eine Test-Kommunikationsleitung und eine Hotline zwischen den Staatschefs.


Laut KCNA hatten Kim Yo-jong, die Schwester von Machthaber Kim Jong-un, und Kim Yong-chol, Vizevorsitzender des Zentralkomitees der Arbeiterpartei, bei einer Sitzung am Montag betont, dass in der Beziehung zu Südkorea ab nun wie gegen einen Feind vorgegangen werden müsse. Sie hätten nach Überprüfung der einzelnen Stufen der Reaktion auf den Feind, den vollständigen Abbruch der Kommunikation mit Südkorea angeordnet.


Nach der Ankündigung nahm Nordkorea Anrufe Südkoreas nicht mehr entgegen, die über das Verbindungsbüro und die militärischen Kommunikationsleitungen versucht wurden.


Kim Yo-jong hatte bereits am Donnerstag letzter Woche die Flugblattaktionen in scharfen Worten verurteilt und mit der Schließung des Verbindungsbüros und Aufkündigung der gemeinsamen Militärabkommen gedroht.


Der Nationale Sicherheitsrat prüft zurzeit die Hintergründe und berät über Maßnahmen. Das Vereinigungsministerium hat zwei von nordkoreanischen Überläufern geleitete Organisationen wegen der Flugblattaktionen angezeigt. Es wird überprüft, diese Organisationen aufzulösen. Es ist möglich, dass Nordkorea den Konflikt weiter eskalieren lassen wird und als nächsten Schritt das innerkoreanische Militärabkommen, mit dem sich beide Koreas auf die Einstellung von feindlichen Aktionen einigten, aufkündigt.

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