Nordkorea hat am Dienstag eine ballistische Rakete über Japan hinweg in Richtung Pazifik abgeschossen. Nach Angaben des Generalstabs der südkoreanischen Armee flog die Rakete etwa 2.700 Km weit und erreichte eine Höhe von 550 Km. Es ist das erste Mal, dass eine von Nordkorea gestartete Rakete japanisches Territorium überflog.
Nordkorea teilte über seine Medien mit, dass es sich bei der Rakete um eine ballistische Mittelstreckenrakete des Typs „Hwasong 12“ handelte.
Das südkoreanische Präsidialamt berief unverzüglich eine Dringlichkeitssitzung des nationalen Sicherheitsrats ein. Die Luftwaffe führte auf die Anweisung von Präsident Moon Jae-in hin, Stärke zu demonstrieren, eine Bombenübung durch. Vier F15K-Kampfjets warfen auf dem Übungsplatz in Taebaek in der Provinz Gangwon nahe der Grenze zu Nordkorea acht Bomben ab.
Die Regierung veröffentlichte zudem eine Erklärung, in der sie die Provokation Nordkoreas in aller Schärfe verurteilte. Pjöngjang wurde zum Dialog aufgefordert, denn dies sei der einzige Weg zum Überleben.
Der nationale Sicherheitsberater Chung Eui-yong telefonierte mit Trumps Sicherheitsberater, Herbert McMaster, um ein gemeinsames Vorgehen gegen den nordkoreanischen Raketentest zu besprechen.
Der UN-Sicherheitsrat verurteilte in einer Sondersitzung den Raketentest einstimmig.
US-Präsident Donald Trump twitterte, die USA hätten 25 Jahre lang auf Verhandlungen mit Nordkorea gesetzt und für nichts gezahlt. Reden sei nicht die Antwort. Zuvor hatte Trump gewarnt, dass alle Optionen auf dem Tisch lägen. US-Verteidigungsminister James Mattis hielt jedoch eine Tür zu Gesprächen mit Nordkorea offen. Die diplomatischen Lösungen gingen den USA niemals aus, sagte der Pentagon-Chef. Daher gehen Beobachter davon aus, dass die USA weiterhin an einer diplomatischen Lösung festhalten, vorerst aber den Druck auf Nordkorea verschärfen werden.