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Südkorea kritisiert Nordkoreas Raketenstart

Themen der Woche2017-12-03
Südkorea kritisiert Nordkoreas Raketenstart

Die südkoreanische Regierung hat am Mittwoch den jüngsten Raketenstart Nordkoreas aufs Schärfste verurteilt. Die Regierung betonte, dass jede Art von Provokation durch den Norden auf der Grundlage der gemeinsamen Verteidigung der USA und Südkoreas konsequent erwidert werde.

Nordkorea hatte am selben Tag eine ballistische Langstreckenrakete abgefeuert. Der Generalstab der südkoreanischen Armee teilte mit, dass die Rakete gegen 3.17 Uhr von Pyongsong in der Provinz Pyongan-namdo in Richtung Ostmeer abgefeuert worden sei. Der Flugkörper habe eine Höhe von 4.500 Kilometer erreicht und sei ungefähr 960 Kilometer weit geflogen. Dies verleite zu der Annahme, dass es sich um eine Interkontinentalrakete (ICBM) handelte.

In einer „wichtigen Meldung“ des Staatsfernsehens KCTV wurde eine Stellungnahme der nordkoreanischen Regierung veröffentlicht. Darin wurde der Test der neu entwickelten ICBM des Typs Hwasong-15 als Erfolg gepriesen. Machthaber Kim Jong-un habe verkündet, dass das historische Großprojekt der vollständigen nuklearen Bewaffnung des Landes sowie der Aufbau einer Raketenmacht verwirklicht worden sei.

Die Reichweite der diesmal abgeschossenen ICBM betrug schätzungsweise mindestens 9.000 Kilometer und maximal 13.000 Kilometer. Theoretisch könnte die Rakete damit in der Lage sein, das gesamte Gebiet der USA zu erreichen.

Daneben ist auch der Wiedereintritt in die Atmosphäre ein wichtiger Maßstab für die Beurteilung der Vervollkommnung einer ICBM. Der Sprengkopf darf durch die hohe Hitze, welche beim Wiedereintritt entsteht, nicht beschädigt werden. Um die damit zusammenhängende Technologie zu überprüfen, muss die Rakete im Standardwinkel abgeschossen werden. Daraus, dass Nordkorea den Flugkörper im steilen Winkel gestartet hatte, schließen Exerten, dass die Technologie des Wiedereintritts noch nicht erlangt wurde.

Sechs Minuten nach der Raketenprovokation führte das südkoreanische Militär im Ostmeer eine Übung für die zielgenaue Bombardierung des Ursprungs der Provokation durch. Dabei kamen Boden-Boden-Raketen, Luft-Boden-Raketen sowie Seezielflugkörper zum Einsatz.

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