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Wieder nordkoreanischer Soldat geflüchtet

Themen der Woche2017-12-24
Wieder nordkoreanischer Soldat geflüchtet

Erneut ist ein nordkoreanischer Soldat über die Grenze nach Nordkorea geflüchtet. Die derzeit aufeinander folgende Ankunft von nordkoreanischen Überläufern lenkt Interesse auf die Vorgänge im anderen Teilstaat.

Nach Angaben des Vereinigten Generalstabs Südkoreas flüchtete der nordkoreanische Soldat am Donnerstag um 8.04 Uhr in der Gangwon-Provinz über die Grenze. Südkorea habe 20 Warnschüsse auf nordkoreanische Grenzwächter abgegeben, die sich auf der Suche nach dem Soldaten der Grenze näherten. Jedoch sei es zu keinem ernsthaften Zwischenfall gekommen.

Tags zuvor waren zwei Nordkoreaner mit einem Boot über das Ostmeer geflüchtet. Laut dem Wiedervereinigungsministerium habe die Marine das Boot gegen 11.30 Uhr, etwa 100 Km nördlich der Dokdo-Inseln, entdeckt. Die Passagiere hätten deutlich ihre Absicht zur Flucht bekundet.

Angaben des Ministeriums nach haben sich in diesem Jahr insgesamt neun Nordkoreaner über den Seeweg nach Südkorea abgesetzt. Einschließlich Überläufern auf dem Landweg hat sich die Zahl der Flüchtlinge im Vorjahresvergleich auf 15 verdreifacht. Vergangenen Monat sorgte ein anderer Soldat, der über den Waffenstillstandsort Panmunjeom übergelaufen war, und von nordkoreanischen Grenzsoldaten angeschossen wurde, weltweit für Aufsehen.

Es gibt die Erklärung, dass sich infolge der Sanktionen gegen Nordkorea, das Leben der Bewohner verschlechtert habe und die Bevölkerung des Systems überdrüssig geworden sei. Diese Meinung ist jedoch umstritten. Naheliegend sei die Vermutung, dass wegen der Verschärfung der Grenzkontrollen nach China viele Flüchtlinge den direkten Weg nach Südkorea nehmen würden.

Die Flucht von Soldaten, die in Nordkorea ein relativ gutes Leben genießen, ist jedoch beachtenswert. Beobachtern nach könne man Regungen innerhalb des Militärs nicht ausschließen.


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