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US-Präsident Trump zu Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim in Hanoi erwartet

Themen der Woche2019-02-26

ⓒYONHAP News

Der zweite Nordkorea-USA-Gipfel unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht vom ersten Spitzentreffen im vergangenen Jahr in Singapur.


Beide Länder setzten unter anderem ihre Verhandlungsteams ganz neu zusammen. Beim ersten Gipfel waren der US-Botschafter auf den Philippinen, Sung Kim, und die nordkoreanische Vizeaußenministerin, Choe Son-hui, die Chefunterhändler. Beide sind Berufsdiplomaten, die über viel Erfahrung bei Verhandlungen über die nordkoreanische Nuklearfrage verfügen. Bei den Verhandlungen im Vorfeld des zweiten Gipfels waren Stephen Biegun und Kim Hyok-chol federführend. Biegun, der Sondergesandte für Nordkorea im US-Außenministerium, war Vizepräsident von Ford Motor. Kim, der Sonderbeauftragte für US-Angelegenheiten der Kommission für Staatsangelegenheiten, diente als Botschafter in Spanien. Beide kommunizieren als Sondergesandte unmittelbar mit ihren Staatschefs, daher wird davon ausgegangen, dass die neuen Verhandlungsteams einen höheren Status haben.


Es ist auch bemerkenswert, dass US-Außenminister Mike Pompeo einen Tag früher als Präsident Donald Trump nach Hanoi aufbrach. Das lässt vermuten, dass Washington einen großen Deal anstrebt. Dies lässt auch erkennen, dass konkrete Fortschritte angestrebt werden, während beim ersten Gipfel ein großes Gewicht auf das Treffen selbst gelegt wurde.


Auch hinsichtlich des Zeitplans des Gipfels wird ein großer Unterschied erwartet. Beim ersten Gipfel am 12. Juni letzten Jahres waren Kim und Trump vier Stunden und 45 Minuten lang zusammen. Nach einem Spitzengespräch unter vier Augen folgten ein Treffen in einem erweiterten Kreis, ein Arbeitsmittagessen und die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung. Es wird erwartet, dass sich Kim und Trump diesmal an zwei Tagen treffen werden. Am Mittwoch sind ein Einzelgespräch und anschließend ein Dinner geplant. Am Donnerstag sollen weitere Gespräche stattfinden. In Singapur kamen Kim und Trump dreimal zusammen, in Hanoi wird es mindestens fünf Zusammenkünfte geben.


Auffällig ist auch, dass Kim Jong-un mit dem Zug nach Vietnam reiste. Damit wandelt er auf den Spuren seines Großvaters Kim Il-sung, der mit dem Zug über China nach Vietnam gereist war. Dahinter wird die Absicht vermutet, die Legitimität seines Regimes zu unterstreichen. Nach außen wollte Nordkorea offenbar die Unterstützung Chinas betonen, um sich eine bessere Position bei den Verhandlungen mit den USA zu sichern.

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