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Innerkoreanisches Projekt für Bergung der Gebeine von Kriegsgefallenen von UN-Sanktionen ausgenommen

Themen der Woche2019-01-28

ⓒYONHAP News

Mit der Entscheidung der Vereinten Nationen für eine Sanktionausnahme kann das innerkoreanische Projekt zur Suche nach und Bergung der Gebeine von Kriegsgefallenen richtig in Gang kommen.


Das Projekt sieht vor, dass Süd- und Nordkorea in der demilitarisierten Zone (DMZ) die sterblichen Überreste von im Koreakrieg Gefallenen suchen und ausgraben. Dies erfolgt gemäß der am 19. September erzielten militärischen Übereinkunft zur Umsetzung der Panmunjom-Erklärung, die beim Korea-Gipfel im April verabschiedet worden war. Als Ort des Projekts wurde die Umgebung des Hügels Hwasalmeori (Pfeilspitze) in Cherwon ausgewählt.


Der Hügel ist 281 Meter hoch und war ein strategisch wichtiger Ort, der sich auf einer den Süden und Norden Koreas verbindenden Verkehrsader befand. Er war auch ein wichtiger Brückenkopf für die Verteidigung oder den Angriff auf das Hochland Baekma, das eines der am härtesten umkämpften Gebiete während des Koreakriegs war.


In der Umgebung des Hügels Hwasalmeori gab es zwei große Gefechte. Das erste fand vom 6. bis 8. Oktober statt. Damals war ein französisches Bataillon der UN-Truppen dort stationiert. Chinesische Truppen griffen die Umgebung an, um sich in eine günstige Position zur Eroberung des Hochlands Baekma zu bringen. Das französische Bataillon konnte den Hügel verteidigen und trug somit zum Sieg der südkoreanischen Truppen im Gefecht um das Hochland Baekma bei. Dabei verstarben 47 französische Soldaten, 144 wurden verletzt.


Der zweite Kampf fand am 29. und 30. Juni sowie vom 6. bis 11. Juli 1953 statt. Die 2. Division der südkoreanischen Armee konnte nach heftigen Auseinandersetzungen mit chinesischen Truppen schließlich den Hügel verteidigen. Dabei fielen auf südkoreanischer Seite 212 Soldaten, 815 wurden verletzt. 19 gingen vermisst. Schätzungsweise 1.400 chinesische Soldaten kamen ums Leben.


Der Hügel Hwasalmeori befindet sich in der demilitarisierten Zone (DMZ), deshalb konnte bisher keine Bergung der Gebeine erfolgen. Das südkoreanische Militär geht davon aus, dass es dort Gebeine von über 200 südkoreanischen Soldaten und 100 US-amerikanischen und französischen Soldaten gibt. Es werden dort noch mehr Gebeine von Soldaten aus Nordkorea und China vermutet.

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