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Koreas diskutieren über Zeitplan für Eisenbahn-Untersuchung

Themen der Woche2018-11-26

ⓒKBS News

Eine gemeinsame Eisenbahn-Untersuchung Süd- und Nordkoreas kommt nun in Gang. Beide Länder erörterten heute einen Zeitplan hierfür. Möglich wurde dies, da das für Nordkorea-Sanktionen zuständige Komitee des UN-Sicherheitsrats am Freitag eine Ausnahme von den Sanktionen hierfür gewährt hatte. Demnach stiegen die Chancen, dass der Baubeginn für die innerkoreanische Eisenbahnverbindung wie vereinbart binnen Jahresfrist gefeiert wird.


Die Verbindung und Modernisierung der innerkoreanischen Eisenbahnlinien und Straßen zählt zu wichtigen wirtschaftlichen Kooperationsprojekten, die gemäß der Panmunjom-Erklärung beim innerkoreanischen Gipfel am 27. April vereinbart wurden. Süd und Nordkorea hatten sich im Juni geeinigt, am 24. Juli eine gemeinsame Vor-Ort-Untersuchung auf der Gyeongui-Linie zu starten. Die Untersuchung verzögerte sich jedoch, weil der Einsatz von Arbeitskräften, Öl und Geräten in Nordkorea hierfür einen Verstoß gegen die Sanktionen darstellen kann.


Beide Koreas versuchten dann, Ende August eine gemeinsame Untersuchung durchzuführen. Der Plan wurde abgesagt, weil das UN-Kommando die Durchfahrt der militärischen Demarkationslinie hierfür nicht genehmigte. Es entwickelte sich zu einem Problem, dass Seoul von den Vereinten Nationen keine Sanktionsausnahme für den Transport von Öl und Geräten nach Nordkorea erhielt.

  

Beim Spitzentreffen im September in Pjöngjang vereinbarten Süd- und Nordkorea, binnen Jahresfrist eine Zeremonie für den Baubeginn für die Eisenbahn- und Straßenverbindung abzuhalten. Anschließend legten sie bei hochrangigen Gesprächen fest, Ende Oktober eine gemeinsame Untersuchung zu starten und den ersten Spatenstich für das Bauprojekt zwischen Ende November und Anfang Dezember zu feiern. Der Termin musste jedoch verschoben werden, da die Diskussionen mit den USA über eine Sanktionsausnahme nicht abgeschlossen sind. Schließlich äußerte Washington bei einer Sitzung einer Arbeitsgruppe mit Seoul am 20. November seine Unterstützung für eine Sanktionsausnahme, anschließend genehmigte die UNO die Sonderregelung.


Auf der Eisenbahnlinie Gyeonggui, die von Seoul über Kaesong und Pjöngjang bis nach Sinuiju führt, wurde bereits 2004 eine Verbindung zwischen beiden Koreas hergestellt. Der veraltete nordkoreanische Bahnabschnitt muss jedoch modernisiert werden. Bei der gemeinsamen Untersuchung wird eine südkoreanische Lokomotive sechs Waggons nach Nordkorea ziehen, der Zug wird dann mit einer nordkoreanischen Lokomotive bis Sinuiju fahren.


Sollte die innerkoreanische Verbindung und Modernisierung der Gyeongui-Linie zustandekommen, kann die Bahnlinie an die Transeurasische Eisenbahn angeschlossen werden. Die Donghae-Linie kann an die Transsibirische Eisenbahn angeschlossen werden.

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