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Koreas öffnen gemeinsames Verbindungsbüro in Kaesong

Themen der Woche2018-09-14

ⓒKBS News

Die für vergangenen August geplante Eröffnung des innerkoreanischen Verbindungsbüros im Industriekomplex Kaesong ist heute zustande gekommen.


Grund für die Verschiebung waren Auseinandersetzungen wegen möglicher Verstöße der Einrichtung des Büros gegen Nordkorea-Sanktionen der Vereinten Nationen. Ein weiterer Grund war, dass die Verhandlungen mit den USA viel Zeit in Anspruch genommen haben.


Bei den Auseinandersetzungen über UN-Sanktionen ging es vor allem darum, ob Südkorea das gemeinsame Verbindungsbüro im Norden mit Öl und Strom versorgen darf. Dazu teilte das US-Außenministerium mit, überprüfen zu wollen, ob ein Verstoß gegen UN-Resolutionen vorliege. Es schien, als ob Washington die Einrichtung des Verbindungsbüros bremsen wollte. Daraufhin hat die südkoreanische Regierung die Bedeutung des gemeinsamen Verbindungsbüros im Norden hervorgehoben. Dieses verletze den Geist der UN-Sanktionen in keiner Weise, betonte Seoul. Zugleich hat die südkoreanische Regierung als Alternative angeboten, statt Öl Strom zu liefern.


Im Hintergrund sollen auch Skeptiker in den USA mitgemischt haben, denen die Annäherung beider Koreas zu schnell ging. Diesbezüglich erinnerte das US-Außenministerium mehrfach an die Bemerkung des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in, dass die Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen und die Lösung der nordkoreanischen Nuklearfrage nicht voneinander getrennt vorangetrieben werden könnten. Eine weitere Ursache der Verschiebung war die überraschende Absage des Besuchs von US-Außenminister Mike Pompeo in Nordkorea.


Mit der Entsendung von Sondergesandten des Präsidenten Moon Jae-in nach Pjöngjang wurde jedoch ein Durchbruch erzielt. Es konnte ein Termin für das dritte Treffen zwischen Moon und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un festgelegt werden. US-Präsident Donald Trump erhielt ein persönliches Schreiben von Kim Jong-un, in dem er seinen Wunsch nach einem zweiten Gipfeltreffen mit Trump zum Ausdruck gebracht hat. In dieser versöhnlichen Atmosphäre konnte die Eröffnung des gemeinsamen Verbindungsbüros noch rechtzeitig vor dem neuen Korea-Gipfel verwirklicht werden.

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