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Seoul: Neuer Korea-Gipfel findet voraussichtlich erst nach 10. September statt

Themen der Woche2018-08-14

ⓒKBS News

Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, ob bei einem dritten Spitzentreffen zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae-in und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ein Durchbruch in den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA über die Denuklearisierung herbeigeführt werden kann.


Es herrschen unterschiedliche Meinungen über die Aussichten für das vereinbarte Spitzentreffen. Bei den Gesprächen auf hoher Ebene am Montag einigten sich beide Koreas zwar darauf, den neuen Gipfel im September in Pjöngjang abzuhalten. Ein konkreter Zeitplan wurde jedoch nicht vereinbart. Zudem enthält ihre Einigung keine Details dazu, wie die früheren Vereinbarungen umgesetzt werden sollten.


Beobachter meinen, die fehlende Einigung zwischen Süd- und Nordkorea über eine konkrete Tagesordnung zeige, dass ohne Fortschritte in den Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA auch kaum Fortschritte im innerkoreanischen Verhältnis möglich seien. Aus diesem Grund wird erwartet, dass das dritte Treffen zwischen Moon und Kim zu einem zweiten Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump führen könnte. Dagegen sind auch besorgte Stimmen zu hören, nach denen Nordkorea beim Spitzentreffen mit Südkorea versuchen könnte, einen Keil zwischen Seoul und Washington zu treiben.


Der neue Korea-Gipfel wird inmitten der ins Stocken geratenen Verhandlungen zwischen Nordkorea und den USA und im Vorfeld der UN-Generalversammlung stattfinden. Das weist darauf hin, dass die Rolle von Präsident Moon als Vermittler oder Förderer dringend erforderlich ist. Das bedeutet zugleich, dass die Vermittlung durch Moon eine sehr heikle Aufgabe sein wird. Einerseits muss er Nordkorea überreden, um konkrete Maßnahmen zur Denuklearisierung wie die Meldung und Überprüfung seiner Atomanlagen zu koordinieren. Andererseits ist eine Konsultation mit den USA erforderlich, damit das Ende des Koreakriegs noch binnen Jahresfrist erklärt werden kann. Dabei müssen auch die Sanktionen der USA und der Vereinten Nationen gegen Nordkorea berücksichtigt werden.


Sollte der neue Korea-Gipfel zustande kommen, wird ein südkoreanischer Staatspräsident zum dritten Mal und erstmals seit elf Jahren wieder Pjöngjang besuchen. Als Termin gilt der Zeitraum zwischen dem 11. und 14. September als sehr wahrscheinlich, da Nordkorea am 9. September das Gründungsjubiläum seines Regimes feiert und Ende September die UN-Generalversammlung tagt.

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