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Erstmals nach zwei Jahren wieder innerkoreanische Familienzusammenführungen

Themen der Woche2018-08-20

ⓒYONHAP News

Erstmals seit zwei Jahren und zehn Monaten sind wieder innerkoreanische Familienzusammenführungen zustande gekommen. Es handelt sich um das 21. Wiedersehen von in Süd- und Nordkorea getrennt lebenden Familien.


Die Geschichte der Familienzusammenführungen reicht ins Jahr 1971 zurück. Damals schlug der südkoreanische Rotkreuzverband am 12. August in einer KBS-Sendung seinem nordkoreanischen Pendant Gespräche vor, um über die Angelegenheit der getrennten Familien zu sprechen. Wegen der damaligen erbitterten Konfrontation zwischen beiden Koreas konnte jedoch zunächst kein konkretes Ergebnis erzielt werden.


Erfolge stellten sich erst im Jahr 1985 ein. Bei innerkoreanischen Rotkreuzgesprächen wurde eine historische Einigung über Heimatbesuche von Süd- und Nordkoreanern getroffen. Vom 20. bis 23. September desselben Jahres besuchten 35 Menschen aus Südkorea Pjöngjang und 30 Menschen aus Nordkorea Seoul, um mit ihren Angehörigen im anderen Teil Koreas zusammenzukommen. Die Teilnehmerzahl war sehr gering, trotzdem war das Familienwiedersehen als das erste dieser Art von großer Bedeutung. Die gegenseitigen Besuche blieben jedoch eine einmalige politische Veranstaltung.


Bis zum Beginn regelmäßiger Familienzusammenführungen dauerte es 15 Jahre. Süd- und Nordkorea einigten sich beim Spitzentreffen im Juni 2000 darauf, humanitäre Angelegenheiten wie die der getrennten Familien zügig anzugehen. Gemäß der Vereinbarung fanden innerkoreanische Rotkreuzgespräche statt. Im August desselben Jahres kamen Familienzusammenführungen zustande, wofür süd- und nordkoreanische Teilnehmer jeweils den anderen Teil des geteilten Landes besuchten. Seitdem fanden bis 2007 zwei- bis dreimal im Jahr innerkoreanische Familientreffen statt. Im Jahr 2008 gab es keine Zusammenkunft, in den beiden folgenden Jahren kam je ein Familientreffen zustande. Nach einer Aussetzung wegen des Beschusses der südkoreanischen Insel Yeonpyeong durch Nordkorea im Jahr 2010 wurden 2014 und 2015 die 19. und 20. Familienzusammenführungen veranstaltet. Danach kam es wieder zu einem Stillstand, weil sich die nordkoreanische Nuklear- und Raketenkrise zuspitzte.


Von zehn Millionen Menschen in Süd- und Nordkorea, die unter der Trennung leiden, konnten jedes Mal lediglich mehrere hundert Menschen mit ihren Verwandten zusammenkommen. Viele Betroffene der ersten Generation verstarben inzwischen wegen des hohen Alters. Das heißt, es ist dringend, in der Angelegenheit eine Lösung zu finden.

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