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Nordkorea brachte laut Bericht Atom- und Raketenprogramm voran

Themen der Woche2021-02-13

ⓒYONHAP News

Nordkorea hat im vergangenen Jahr sein Atom- und Raketenprogramm aufrechterhalten und weiterentwickelt. Finanziert werde das Atomprogramm unter anderem mit Hacker-Aktivitäten.


Dies geht aus einem Bericht hervor, der von einem Expertengremium des Sanktionskomitees des UN-Sicherheitsrats für Nordkorea erstellt wurde. Ein Teil des Jahresberichts wurde am Montag von Reuters veröffentlicht.


In dem Bericht heißt es, Nordkorea habe im vergangenen Jahr sein Atom- und Raketenprogramm weiter vorangetrieben und sich damit über die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats hinweggesetzt. Die Regierung in Pjöngjang habe spaltbares Material produziert und die Infrastruktur seines Raketenprogramms modernisiert. Auch habe Nordkorea sich weiterhin darum bemüht, Material und Technologie für diese Programme aus dem Ausland zu besorgen.


In dem Report wird unterstrichen, dass Nordkorea im vergangenen Jahr bei mehreren Militärparaden neue Raketentypen, darunter U-Boot-gestützte ballistische Raketen und Interkontinentalraketen, vorgestellt habe. Auch wird darauf hingewiesen, dass das kommunistische Land den Test und Bau neuer Sprengköpfe und taktischer Kernwaffen angekündigt habe.


In Zusammenhang mit dem Atomtestgelände Punggyeri heißt es, dass 2018 der Mineneingang gesprengt worden sei. Am Personal für den Betrieb der Anlage sei jedoch festgehalten worden. Ob Nordkoreas Raketen technisch so weit fortgeschritten sind, dass sie der enormen Hitze beim Wiedereintritt in die Atmosphäre standhalten können, sei aber ungewiss.


Nach Erkenntnissen des Expertengremiums habe Nordkorea zudem seine Kooperation mit dem Iran bei der Entwicklung von Langstreckenraketen fortgesetzt. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit seien wichtige Bauteile für Raketen geliefert worden. Die iranische Regierung soll eine Kooperation mit Pjöngjang bestritten haben.


Laut dem UN-Bericht finanziere Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm, indem es in großem Ausmaß Kryptowährungen stehle. Von 2019 bis November 2020 sollen nordkoreanische Hacker Digitalwährungen im Gegenwert von schätzungsweise 316,4 Millionen US-Dollar erbeutet haben. Zum Zwecke des Cyber-Diebstahls würden auch Finanzinstitute gehackt.


Die UN-Experten gelangten zu der Einschätzung, dass die Kohle-Exporte Nordkoreas, die den UN-Sanktionen unterliegen, seit Juli 2020 weitgehend eingestellt wurden. Die ohnehin angeschlagene Wirtschaft Nordkoreas sei dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie weiter geschwächt worden. Angesichts der gegen das Land verhängten Sanktionen suche Pjöngjang nach Wegen, um neue Einnahmequellen zu erschließen und dabei Sanktionen zu umgehen. Ein Weg sei die Beschaffung von Geldmitteln durch Hacker-Aktivitäten.


Dem Bericht nach habe Nordkorea außerdem beim Import von Ölprodukten die vom Sicherheitsrat verfügte Obergrenze von 500.000 Barrel im Jahr um ein Vielfaches überschritten.

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