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Designierter US-Botschafter in Südkorea unterstützt Aussetzung von Manövern

Themen der Woche2018-06-15
Designierter US-Botschafter in Südkorea unterstützt Aussetzung von Manövern

In Südkorea und den USA werden Stimmen laut, die auf die Notwendigkeit des Stopps der gemeinsamen Militärübungen hinweisen. Auch Admiral Harry Harris, der designierte Botschafter der USA in Südkorea, räumte die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme ein.

Harris teilte in der Anhörung zu seiner Nominierung vor dem Außenausschuss des Senats am Donnerstag die Position mit, die Entscheidung von Präsident Donald Trump zu unterstützen, die Manöver mit Südkorea aussetzen zu wollen. Die gesamte Landschaft der koreanischen Halbinsel habe sich geändert. Die USA sollten mit den großangelegten Übungen eine Pause machen, um zu schauen, ob Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un es mit Verhandlungen ernst meine, sagte er.

Er meinte offenbar, dass eine kurzfristige Einstellung der Manöver die militärische Bereitschaft Südkoreas und der USA nicht beeinträchtigt. Zugleich hieß es, das reguläre Training würde fortgesetzt. Die endgültige Entscheidung liege beim Verteidigungsministerium.

Harris warnte jedoch vor einem verfrühten Optimismus. Die maximale Druckausübung der USA und die Sanktionen der UNO hätten Kim Jong-un an den Verhandlungstisch bewegt. Man müsse weiter über die nukleare Bedrohung durch Nordkorea besorgt bleiben, sagte er. Damit widersprach er der Äußerung seines Präsidenten, dass Nordkorea keine Nuklearbedrohung mehr darstelle.

Der Admiral betonte zudem die Wichtigkeit der US-südkoreanischen Allianz. Er sei davon überzeugt, dass die Bündnisverpflichtungen der USA gegenüber Südkorea eisern blieben und sich nicht geändert hätten. Außerdem hieß es, dass die USA wegen der Raketenbedrohung durch Nordkorea ein Raketenabwehrsystem in Südkorea stationiert hätten. Damit wurde quasi die Auffassung zurückgewiesen, dass die THAAD-Stationierung gegen China gerichtet sei.

Es wird nun immer wahrscheinlicher, dass die Gemeinschaftsübungen zwischen Südkorea und den USA eingestellt werden. Trump hatte nach seinem Treffen mit Kim Jong-un gesagt, dass während der Gespräche mit Nordkorea die Übungen gestoppt werden könnten. Hierzu teilte Präsident Moon Jae-in am Donnerstag vor dem Nationalen Sicherheitsrat die Bereitschaft mit, eine eventuelle Aussetzung der Manöver zu überprüfen, sollten Gespräche zwischen beiden Koreas und zwischen Nordkorea und den USA fortgesetzt werden.

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