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Koreas einigen sich auf vollständige Wiederherstellung militärischer Kommunikationsleitungen

Themen der Woche2018-06-15
Koreas einigen sich auf vollständige Wiederherstellung militärischer Kommunikationsleitungen

Süd- und Nordkorea haben sich auf die vollständige Wiederherstellung ihrer bilateralen militärischen Kommunikationsleitungen geeinigt.

Eine entsprechende gemeinsame Pressemitteilung veröffentlichten beide Seiten bei Militärgesprächen auf Generalsebene am Donnerstag im Waffenstillstandsort Panmunjom. Darin steht, dass beide Seiten über Maßnahmen zum in der Panmunjom-Erklärung vereinbarten Abbau von militärischen Spannungen diskutiert hätten. Zu den Gesprächsthemen zählten der Stopp sämtlicher feindseliger Handlungen, die Schaffung einer Friedenszone rund um die Nördliche Grenzlinie (NLL) im Westmeer sowie militärische Maßnahmen zur Gewährleistung von Austausch, Kooperation, Verkehr und Kontakt zwischen Süd- und Nordkorea.

Beide Koreas vereinbarten, als Maßnahme zur Vertrauensbildung zwischen den Streitkräften die militärischen Kommunikationsleitungen komplett wieder herzustellen. Die Kommunkationsleitungen in der Westmeerregion wurden in diesem Jahr wieder hergestellt. Es sind jedoch nur Sprachanrufe möglich. Die Leitungen im Ostmeergebiet sind weiter außer Betrieb, nachdem Nordkorea diese im Mai 2011 gekappt hatte. Sollte der Austausch zwischen beiden Teilstaaten angekurbelt werden und somit der Personenverkehr zunehmen, sind militärische Sicherheitsgarantien unerlässlich. Deshalb zählt die Wiederherstellung der militärischen Kommunikationsleitungen zu den ersten Maßnahmen, die getroffen werden müssen.

Beide Koreas einigten sich zudem darauf, ihre bei Militärgesprächen im Juni 2004 geschlossene Vereinbarung zur Vorbeugung von Zusammenstößen im Westmeer gründlich umzusetzen. Dort liegen die Gebiete beider Staaten sehr nahe beieinander, es verkehren dort viele Fischkutter. Es geht um eine militärisch sehr empfindliche Meereszone, in der es früher auch zu Gefechten zwischen den Seestreitkräften beider Koreas infolge zufälliger Zusammenstöße kam.

Die Gespräche am Donnerstag dauerten über zehn Stunden lang an. Über eine Entmilitarisierung der gemeinsamen Sicherheitszone (JSA) in Panmunjom, die Einrichtung einer Hotline zwischen den Militärführungen und die Abhaltung eines Verteidigungsministertreffens konnte keine Einigung erzielt werden. Die Gespräche verliefen nicht reibungslos. Allein für die Festlegung des Wortlauts der gemeinsamen Pressemitteilung wurden über fünf Stunden gebraucht. Das südkoreanische Militär begründete dies mit den lange eingeschlafenen Kontakten und teilte mit, dass beide Seiten vereinbart hätten, künftig häufig zusammenzukommen und die diesmal angesprochenen Angelegenheiten weiter zu besprechen.

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