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Beide Koreas diskutierten über Rückzug von Küstengeschützen

Themen der Woche2018-06-18
Beide Koreas diskutierten über Rückzug von Küstengeschützen

Süd- und Nordkorea haben über den Rückzug nordkoreanischer Küstengeschütze im Westmeergebiet diskutiert. Das ergaben Recherchen von KBS.

Ein südkoreanischer Regierungsbeamter sagte, dass bei den Gesprächen auf Generalsebene am Donnerstag neben der Wiederherstellung militärischer Kommunikationsleitungen auch der Abzug der Küstenartillerie Nordkoreas thematisiert worden sei. Laut einem anderen Beamten zählt die Angelegenheit der Küstenartillerie zu den wichtigsten Maßnahmen zum Abbau militärischer Spannungen in der Westmeerzone. Damit wurde deutlich gemacht, dass die Streitkräfte beider Länder Diskussionen über die Küstengeschütze fortsetzen werden.

Nordkorea hat an der Westküste Stollen angelegt und dort viele Küstengeschütze stationiert. Bei Eventualitäten werden Eingänge geöffnet und Geschütze nach draußen gefahren, um Schüsse abzufeuern. Da die Geschütze tief in den Stollen versteckt sind, ist es schwer, diese mit Artillerie zu zerstören. Als Modalitäten des Rückzugs der Küstenartillerie können die Verlegung der Geschütze aus den Stollen ins rückwärtige Gebiet und die Verschließung der Eingänge infrage kommen.

Nordkorea hatte am 23. November 2010 seine Geschütze an der Westküste mobilisiert, um die südkoreanische Insel Yeonpyeong zu beschießen. Nordkorea feuerte ab 14.34 Uhr etwa 20 Minuten lang mehrere Dutzend Schüsse auf die Insel nahe der innerkoreanischen Grenze im Gelben Meer ab. Das südkoreanische Militär eröffnete das Gegenfeuer, woraufhin der Norden um 15.10 Uhr seinerseits das Feuer fortsetzte, was etwa 30 Minuten lang andauerte. Der Süden erwiderte auch diesen Beschuss, das Gefecht ging um 15.41 Uhr zu Ende. Dabei wurden zwei südkoreanische Marineinfanteristen und zwei Zivilisten getötet. Es entstand ein großer Sachschaden.

Sollte Nordkorea seine Geschütze an der Westküste zurückziehen, kann dies einen sinnvollen Schritt zum Abbau militärischer Spannungen darstellen. Die Thematisierung der Beseitigung von Drohmitteln zwischen den Militärs bedeutet offenbar, dass die Diskussionen über die Verwandlung des Westmeergebiets in eine Friedenszone konkret begonnen haben. Der Rückzug der Küstengeschütze könnte jedoch kaum in kurzer Zeit zustande kommen. Nordkorea wird offenbar seinerseits entsprechende Maßnahmen verlangen, deshalb werden Komplikationen erwartet.

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