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US-Vizeaußenminister unterstreicht Bereitschaft zum Dialog mit Nordkorea

Themen der Woche2020-07-11

ⓒYONHAP News

US-Vizeaußenminister Stephen Biegun hat bei seinem dreitägigen Besuch in Seoul, die Bereitschaft seines Landes unterstrichen, im Atomstreit mit Nordkorea zu verhandeln. Die Aufmerksamkeit richtet sich darauf, ob noch vor der Präsidentschaftswahl in den USA ein dritter USA-Nordkorea-Gipfel zustande kommen kann.


Biegun sagte am Mittwoch nach dem Treffen mit dem südkoreanischen Chefunterhändler für Atomgespräche mit Nordkorea Lee Do-hoon, sollte Kim Jong-un eine Person mit Verhandlungsbefugnis zu seinem Verhandlungspartner ernennen, werde Nordkorea feststellen, dass die USA zu Gesprächen bereit seien.


Biegun betonte zudem, dass die USA die südkoreanische Regierung in ihrem Streben nach den Zielen der innerkoreanischen Kooperation voll und ganz unterstützten. Lee Do-hoon bestätigte, man habe eingehend über Wege zur Wiederaufnahme des Dialogs diskutiert.


Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich bereit, sich erneut mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zu treffen. Trump sagte in einem Fernseh-Interview in Bezug auf einen dritten Gipfel, er verstehe, dass sie sich treffen wollen und dass auch Washington dies wolle. Er würde sich erneut mit Kim treffen, wenn dies hilfreich sei.


Eine baldige Wiederaufnahme von Verhandlungen mit Nordkorea gilt jedoch als unwahrscheinlich. Die USA haben zwar Dialogbereitschaft signalisiert, halten jedoch weiterhin an dem Standpunkt fest, dass Arbeitsgespräche einem Gipfeltreffen vorausgehen müssten. Biegun konterte eine Erklärung seiner nordkoreanischen Amtskollegin Choe Son-hui, wonach Pjöngjang kein Interesse an Gesprächen habe, mit den Worten, Washington habe um kein Treffen mit den Nordkoreanern gebeten.


Trumps Äußerung, Nordkorea sei 9.000 Meilen entfernt, deutete darauf hin, dass der US-Präsident in Nordkorea keine direkte Bedrohung sehe und daher auch keine Eile geboten sei.


Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht ausgeschlossen, dass sich Trump noch vor der Wahl überraschend mit Kim treffen wird, um angesichts schwindender Wiederwahlchancen das Ruder herumzureißen.

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