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Nordkorea reichert offenbar wieder Uran an

Themen der Woche2020-09-05

ⓒGetty Images Bank

Laut dem Jahresbericht der internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat Nordkorea offenbar im letzten einen Jahr weiter Uran angereichert.


Darin heißt es, dass in einer Fabrik zur Herstellung von Kernbrennstäben in Yongbyon Bewegungen von Fahrzeugen und der Betrieb von Kühlanlagen beobachtet worden seien. Dies deute darauf hin, dass Nordkorea dort in Zentrifugen angereichertes Uran produziert habe. Dem Bericht nach besteht die Möglichkeit, dass auch in einer Anlage in Kangson nahe Pjöngjang Uran angereichert wird.


Jedoch gebe es keine Anzeichen dafür, dass Nordkorea Plutonium wiederaufbereitet habe. Der für die Plutonium-Produktion nutzbare 5-Megawatt-Reaktor in Yongbyon ist nach Einschätzung der IAEA seit Dezember 2018 nicht in Betrieb.


Die IAEA stützt sich dabei auf Satellitenbilder und öffentlich zugängliche Informationen, da Pjöngjang die Experten der Organisation seit 2009 nicht ins Land lässt.


Die USA haben unterdessen eine Warnung in Bezug auf das nordkoreanische Beschaffungsnetzwerk für ballistische Raketen veröffentlicht. Die Warnung wurde gemeinsam von den Ministerien für Finanzen, Handel und Auswärtiges ausgegeben und darin wird eine Druckausübung auf allen Ebenen angekündigt.


Darin werden wichtige in die Raketenentwicklung eingespannte Institutionen Nordkoreas sowie Täuschungstaktiken, derer sich das Land bedient, um an Ausrüstung und Material für sein Nuklear- und Raketenprogramm zu gelangen, aufgeführt. Genannt werden auch die wichtigsten Güter, die Nordkorea für sein Raketenprogramm einsetzt. Auch enthält die Warnung eine Liste von nordkoreanischen Personen und Einrichtungen, die den Sanktionen der USA unterliegen.


Zivile Sektoren werden aufgefordert, wachsam zu sein gegenüber Versuchen Nordkoreas, die aufgeführten Ausrüstungen und Techniken in Bezug auf ballistische Raketen zu beschaffen. Wer Nordkorea dabei helfe, und sei es auch nur aus Unachtsamkeit, könne mit Sanktionen der USA und der Vereinten Nationen belegt werden.

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