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Medien: Beamte der USA und Nordkoreas trafen sich letzte Woche in DMZ

Themen der Woche2019-07-31

ⓒKBS News

Das jüngste Treffen zwischen Beamten des Nationalen Sicherheitsrats (NSC) der USA und Nordkoreas deutet an, dass es für die Wiederaufnahme der Atomverhandlungen zwischen beiden Ländern Fortschritte gibt. Das Treffen in der vergangenen Woche in der demilitarisierten Zone (DMZ) soll erfolgt sein, um Fotos vom Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un Ende Juni im Waffenstillstandsort Panmunjom zu überreichen. Einer Meldung zufolge wurde ein Souvenir von Trump an Kim überbracht. Dies war jedoch offenbar nur ein Vorwand. Es macht Sinn, davon auszugehen, dass beide Seiten zu einer Diskussion für die Wiederaufnahme des Dialogs zusammenkamen.


Der Kontakt zwischen den USA und Nordkorea kam offenbar während des Südkorea-Besuchs des Nationalen Sicherheitsberaters der USA, John Bolton, am 23. und 24. Juli zustande. Mehrere für die nordkoreanische Nuklearfrage zuständige NSC-Beamte begleiteten Bolton nach Südkorea. Unter anderem Matthew Pottinger, leitender Direktor für asiatische Angelegenheiten, und Allison Hooker, Direktorin für Korea. Es kann angenommen werden, dass sie oder einer von ihnen in Panmunjom mit einem nordkoreanischen Gegenüber zusammenkam.


Hooker war im Verhandlungsteam der USA gewesen, als im vergangenen Jahr der erste Nordkorea-USA-Gipfel stattgefunden hatte. Wie verlautete, habe sie zudem am Vortag des Treffens zwischen Kim und Trump im Juni mit dem Sondergesandten für Nordkorea, Stephen Biegun, den Tagungsort Panmunjom besucht, um mit nordkoreanischen Beamten über Einzelheiten wie Sicherheitsmaßnahmen zu sprechen. Daher gilt es als sehr wahrscheinlich, dass sie beim letzten Treffen die Meinung der nordkoreanischen Seite in Bezug auf neue Verhandlungen auf Arbeitsebene sondierte.


Bemerkenswert diesbezüglich ist die jüngste Äußerung von US-Außenminister Mike Pompeo über Verhandlungen mit Nordkorea. Er äußerte bei einem Treffen am Montag im Vorfeld seiner Teilnahme am ASEAN-Regionalforum (ARF) in Bangkok die Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme von Arbeitsgesprächen mit Nordkorea. Washington hoffe, dass es bald wieder Diskussionen auf Arbeitsebene starten könne, damit es den Zauberwürfel lösen könne, hieß es. Pompeo hatte zuvor in einem Interview am 25. Juli gesagt, er erwarte, dass in ein paar Wochen wieder Verhandlungen auf Arbeitsebene aufgenommen würden. Er meinte, dass die kurz zuvor erfolgten Raketenstarts durch Nordkorea dafür gedacht seien, sich vor Verhandlungen ein Druckmittel zu sichern.


Pompeo sprach am Montag auch von „kreativen Lösungen“. Er war gefragt worden, ob die USA zur Aufhebung der Sanktionen bereit seien, falls Nordkorea keine weiteren Atomwaffen baue. Er antwortete, er hoffe in der Angelegenheit auf kreative Lösungen. In Bezug auf einen dritten Gipfel zwischen Kim und Trump hieß es, dass derzeit nicht daran gearbeitet werde.


Pompeo machte damit deutlich, dass unverändert an der Position festgehalten wird, dass der Dialog zwischen Washington und Pjöngjang bald wieder aufgenommen werden sollte. Er ließ jedoch erkennen, dass für ein drittes Gipfeltreffen wesentliche Fortschritte bei der Denuklearisierung erforderlich sind. Denn auch kreative Lösungen bezögen sich auf die Forderung nach Nordkoreas klarem Entschluss für die Denuklearisierung, meinen Beobachter.


Pompeos Äußerung wird außerdem als Botschaft verstanden, dass Nordkoreas Außenminister Ri Yong-ho an dem anstehenden ARF teilnehmen sollte. Ri hatte angekündigt, dem Treffen diese Woche in Bangkok fernzubleiben. Daher könnte ein hochrangiges Treffen zwischen Nordkorea und den USA am Rande des ARF wider Erwarten nicht zustande kommen.

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