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Koreas feiern symbolischen Spatenstich für Verkehrsprojekt

Themen der Woche2018-12-30

ⓒKBS News

Süd- und Nordkorea haben am Mittwoch ihren symbolischen Spatenstich für das innerkoreanische Eisenbahn- und Straßenprojekt gefeiert.


An der Zeremonie an der nordkoreanischen Station Panmun nahmen hochrangige Beamte und Politiker beider Teilstaaten teil. Auf südkoreanischer Seite waren zudem Angehörige von getrennten Familien, deren Heimat sich in Nordkorea befindet, sowie der letzte Lokomotivführer der Gyeongui-Eisenbahn anwesend.


Die südkoreanische Delegation, geleitet von Verkehrsministerin Kim Hyun-mee und Vereinigungsminister Cho Myoung-gyon, wurde mit einem Zug von Seoul über die Grenzstation Dorasan bis zur Station Panmun gebracht. Auch die Teilnehmer aus Nordkorea waren mit dem Zug angereist.


Die Wiederverbindung und Modernisierung von grenzüberschreitenden Schienen und Straßen war eine von beiden Koreas beim Gipfeltreffen im April getroffene Vereinbarung. Gegenstand des Projekts sind die Schienen und Straßen an den grenzüberschreitenden Strecken  Gyeongui und Donghae.


Die Gyeongui-Eisenbahn wurde bereits 2004 wieder verbunden, sodass für einige Zeit Güterzüge aus dem innerkoreanischen Industriepark in Kaesong darauf verkehrten. Die Anlagen auf der nordkoreanischen Seite sind jedoch veraltet und abgenutzt, sodass deren Modernisierung erforderlich ist, um einen reibungslosen Verkehr zu gewährleisten. Die Gyeongui-Strecke wurde im Jahr 1906 eröffnet. Sie ist 518,5 Km lang und verbindet Seoul und Sinuiju in Nordkorea.


Die Donghae-Eisenbahn war ursprünglich von den japanischen Besatzern als Hauptbahn zwischen Busan und der Hafenstadt Wonsan in Nordkorea geplant. Nach der Niederlage Japans im Zweiten Weltkrieg wurden die Bauarbeiten unterbrochen. Infolge des Koreakriegs konnten auch die bereits bestehenden Schienen nicht in Betrieb genommen werden.


Die Spatenstichzeremonie für die Eisenbahnverbindung hat als Wendepunkt in den innerkoreanischen Beziehungen eine symbolische Bedeutung. Die eigentlichen Bautätigkeiten werden abhängig von der Situation um die Denuklearisierung Nordkoreas und dementsprechenden Lockerungen der Nordkorea-Sanktionen vorangetrieben.

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