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Sicherheitsrat berät über Nordkorea

Themen der Woche2019-12-14

ⓒYONHAP News

Nordkorea hat auf die Äußerungen der USA bei der Weltsicherheitsratssitzung am Mittwoch scharf reagiert. In einer Stellungnahme des nordkoreanischen Außenministeriums hieß es tags darauf, die USA hätten eine Dummheit begangen, mit der sie sich selbst schaden würden. Es habe Nordkorea damit geholfen, „eine endgültige Entscheidung über den zu wählenden Weg zu fällen“.


Der UN-Sicherheitsrat hatte auf Antrag der USA über Nordkorea beraten. Hintergrund war die Sorge Washingtons über Nordkoreas jüngste Bekanntgabe, es habe an seinem Satellitenstartgelände Sohae einen „sehr wichtigen Test“ durchgeführt. Experten vermuten, dass Nordkorea ein neues Raketentriebwerk für eine Interkontinentalrakete testete.


Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Kelly Craft, stufte den „neuen Weg“, von dem Nordkorea spreche, als Bedrohung ein. Nordkoreas Tests von Kurzstreckenraketen schadeten zudem der regionalen Sicherheit und stellten einen klaren Verstoß gegen die Strafmaßnahmen der Vereinten Nationen dar. Washington vertraue darauf, dass Nordkorea von weiteren Feindseligkeiten und Drohungen absehen und stattdessen eine mutige Entscheidung treffen werde, hieß es.


Craft deutete zudem weitere Sanktionen gegen Nordkorea an. Sie sagte, falls Pjöngjang von weiteren Provokationen nicht Abstand nehme, müssten die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats bereit sein, entsprechend zu handeln. Die Diplomatin forderte Nordkorea außerdem zur Rückkehr zum Dialog auf. Die USA seien darauf vorbereitet, flexibel zu sein, könnten das Problem aber nicht alleine lösen, hieß es.


Die heftige Reaktion Pjöngjangs dämpft die Hoffnungen, dass die derzeit stockenden Verhandlungen über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm bald wieder aufgenommen werden können. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird die von Nordkorea selbst gesetzte Frist bis Jahresende für Zugeständnisse seitens der USA ergebnislos verstreichen. Beobachtern nach könnte Nordkorea unter diesen Umständen dazu tendieren, sich für einen „harten neuen Weg“ zu entscheiden.

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