Nachrichten

Koreanische Halbinsel von A bis Z

Brennpunkt

Nordkoreas Machthaber spricht Südkoreas Präsident im Kampf gegen Covid-19 Mut zu

Themen der Woche2020-03-07

ⓒYONHAP News

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat in einem persönlichen Schreiben an den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in sein Mitgefühl wegen des Kampfes gegen die Ausbreitung des Coronavirus ausgesprochen.


Dies teilte das Präsidialamt in Seoul am Donnerstag mit. Präsident Moon habe daraufhin seinerseits einen Brief an Kim geschickt, in dem er seine Dankbarkeit zum Ausdruck brachte.


Laut dem Sprecher des Präsidialamtes Yoon Do-han habe Kim in dem Schreiben vom Mittwoch seine besten Wünsche für die Gesundheit der Südkoreaner ausgesprochen. Er sei überzeugt, dass Südkorea die Krise auf alle Fälle überwinden werde. Kim habe auch seine Sorge über Präsident Moons Gesundheit ausgedrückt und die unveränderte Freundschaft und sein Vertrauen in Moon übermittelt.


Erst einen Tag davor hatte seine Schwester Kim Yo-jong die Regierung in Seoul mit scharfen Worten kritisiert. Es wird daher über die Hintergründe des plötzlichen Sinneswandels spekuliert.


Nordkorea hat offiziell bislang keinen Infektionsfall gemeldet. Jüngst gab das Land jedoch bekannt, dass sich 7.000 Bewohner in häuslicher Quarantäne befänden. Einige Beobachter nehmen daher an, dass Nordkorea keine Kontrolle mehr über den Virusausbruch habe und eine vorsichtige Annäherung an den Süden suche, um gegebenenfalls Hilfe bei der Bekämpfung der Epidemie zu erhalten. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sich Kim Jong-un in dem Brief offen über die Lage auf der koreanischen Halbinsel äußerte.


Sollte eine Kooperation für die Überwindung der Krise wegen des Coronavirus zustande kommen, könnte dadurch ein Wendepunkt in den derzeit festgefahren innerkoreanischen Beziehungen herbeigeführt werden. Das Verteidigungsministerium warnt jedoch vor einer voreiligen Schlussfolgerung. Eine Kooperation in der Seuchenkontrolle werde zwar grundsätzlich für notwendig gehalten, Nordkorea habe aber weder Unterstützung beantragt, noch habe es konkrete Erörterungen zu innerkoreanischen Projekten gegeben.

Aktuelle Nachrichten