Nachrichten

Koreanische Halbinsel von A bis Z

Brennpunkt

Trump will Kim irgendwann wieder treffen

Themen der Woche2019-06-26

ⓒKBS News

US-Präsident Donald Trump kommt am Samstag und Sonntag zu einem Besuch nach Südkorea. Im Vorfeld herrscht die Erwartung, dass sein Besuch zu einem Wendepunkt im Dialog über das nordkoreanische Atomprogramm führen wird.


Unterdessen kamen auch Spekulationen über ein mögliches Treffen zwischen Trump und Kim auf. Anlass waren Berichte, nach denen Trump einen Besuch in der Demilitarisierten Zone (DMZ) zwischen beiden Koreas überprüfe. Jedoch sagte ein hochrangiger US-Regierungsbeamter, dass kein Treffen zwischen Kim und Trump während dessen Südkorea-Besuchs geplant sei. Beobachter halten es dennoch für möglich, dass ein Abstecher in die DMZ erfolgen könnte.


Auch wenn kein Gipfelgespräch zwischen Nordkorea und den USA verwirklicht wird, gilt es als sehr wahrscheinlich, dass es zu einem Kontakt zwischen beiden Staaten kommen wird. Denn der US-Sondergesandte für Nordkorea, Stephen Biegun, wird am Donnerstag nach Seoul kommen. Nordkorea und die USA versuchen in letzter Zeit anlässlich des Briefwechsels zwischen den Staatschefs eine günstige Atmosphäre für Gespräche zu erzeugen. Biegun brachte jüngst in der Öffentlichkeit die Notwendigkeit eines flexiblen Umgangs mit Nordkorea zur Sprache. Sowohl Nordkorea als auch die USA verstünden die Notwendigkeit einer flexiblen Herangehensweise in den Verhandlungen, sagte er.


Die Aufmerksamkeit richtet sich auch darauf, welche Botschaft Trump aussenden wird. Es gilt als selbstverständlich, dass Trump im Falle des Besuchs in der DMZ eine Botschaft an Nordkorea aussenden würde. Sollte er die Beendigung der feindseligen Beziehungen zwischen Nordkorea und den USA erwähnen, könnte dies für neuen Schwung in den Gesprächen sorgen. Schon bei seinem letzten Besuch in Südkorea im November 2017 hatte er ursprünglich vor, mit dem Hubschrauber in die Zone zu fliegen. Der Plan wurde jedoch wegen der ungünstigen Wetterlage abgesagt.


Bemerkenswert diesbezüglich ist die Äußerung eines hochrangigen Beamten des südkoreanischen Präsidialamtes über die Kommunikation zwischen beiden Koreas. Südkorea kommuniziere durch seine verfügbaren Kanäle weiter reibungslos mit Nordkorea, sagte er. Damit konterte er die Frage, ob Südkoreas Spielraum in den Verhandlungen über die Denuklearisierung Nordkoreas nicht eingeengt würde. Sollte die Kommunikation zwischen beiden Koreas weiterhin stattfinden, werde auch über Trumps Südkorea-Besuch gesprochen, meinen Beobachter.


Diese Woche findet der Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer statt. Am Rande des G20-Gipfels ist ein Spitzentreffen zwischen den USA und China geplant. Zuvor hatten Gipfelgespräche zwischen Nordkorea und China sowie zwischen China und Russland stattgefunden. Der anstehende Südkorea-Besuch von Präsident Trump könnte den Höhepunkt dieser Aktivitäten bilden. Das ist der Grund, warum seine Äußerung über die Möglichkeit eines dritten Nordkorea-USA-Gipfels und ein eventueller DMZ-Besuch im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.


Nach der verfehlten Einigung beim Nordkorea-USA-Gipfel Ende Februar in Hanoi wurde Skepsis über die Wirksamkeit des Top-Down-Ansatzes geäußert. Im Dialog zwischen Washington und Pjöngjang herrschte lange ein Stillstand. Trumps Südkorea-Reise kann diese Situation beenden und dem Dialog neue Impulse geben.

Aktuelle Nachrichten