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Koreanische Halbinsel von A bis Z

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Präsident Moon macht sich für Seoul-Besuch von Kim Jong-un stark

Themen der Woche2020-01-11

ⓒKBS News

Präsident Moon Jae-in hat in seiner Neujahrsansprache am Dienstag beide Koreas zu Bemühungen aufgefordert, damit Bedingungen für einen Südkorea-Besuch von Machthaber Kim Jong-un geschaffen werden. Der in eine Sackgasse geratene Prozess für die Friedensschaffung auf der koreanischen Halbinsel solle dadurch wieder in Gang gesetzt werden.


Moon sagte, er hoffe, dass beide Koreas daran arbeiten, Bedingungen zu schaffen, damit ein Gegenbesuch von Kim so früh wie möglich zustande kommen könne. Wegen der stockenden Atomverhandlungen zwischen den USA und Nordkorea sei Südkorea auch über einen Rückschritt in den innerkoreanischen Beziehungen besorgt.


Es bestehe daher die dringende Notwendigkeit, Bemühungen für ein Gelingen des Dialogs zwischen Pjöngjang und Washington zu ergreifen und über einen Weg nachzudenken, wie die Kooperation zwischen beiden Koreas belebt werden kann.


Moon schlug als eine Maßnahme für die Verbesserung der Beziehungen vor, zunächst bei Angelegenheiten zu kooperieren, welche die Grenzgebiete betreffen. Als konkrete Beispiele nannte er das gemeinsame Vorgehen gegen Waldbrände sowie nach Erdrutschen und Überschwemmungen.


Das Staatsoberhaupt schlug zudem eine gemeinsame Bewerbung beider Koreas für die Aufnahme der demilitarisierten Zone in die UNESCO-Welterbeliste vor. Auch äußerte er die Hoffnung, dass der Sportaustausch fortgesetzt werden kann. Einen Beitrag dazu könnten Bemühungen um die gemeinsame Austragung der Olympischen Spiele 2032 leisten. Auch die Bildung eines gesamtkoreanischen Teams für die Olympischen Spiele in Tokio regte er an.


Ein Besuch Kim Jong-uns in Seoul wurde in der gemeinsamen Erklärung des Korea-Gipfels 2018 in Pjöngjang festgeschrieben. Kim hatte damals die Einladung von Präsident Moon, Südkorea zu besuchen, angenommen. Das Präsidialamt hatte sich seitdem nach Kräften für die Verwirklichung des Besuchs eingesetzt. Wegen der stagnierenden Atomgespräche sowie Sicherheitsbedenken kam es bisher jedoch nicht dazu.

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