Präsident Moon hofft auf baldigen Gipfel mit Nordkorea
Präsident Moon Jae-in hat die Hoffnung auf einen baldigen innerkoreanischen Gipfel zum Ausdruck gebracht. Dahinter wird die Absicht vermutet, die Dynamik für die Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm zu beleben. Vor beiden Nordkorea-USA-Gipfeltreffen hatte Moon als Vermittler eine wichtige Rolle gespielt.
Moon äußerte die Hoffnung, dass ein neuer innerkoreanischer Gipfel noch vor seinem Ende Juni geplanten Treffen mit US-Präsident Donald Trump abgehalten wird. Das gilt als Ausdruck seines starken Willens, durch Spitzengespräche mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und anschließend mit Trump einen Dialog zwischen Nordkorea und den USA einzufädeln. Die Gespräche zwischen Washington und Pjöngjang sind seit der verfehlten Einigung beim Gipfel Ende Februar in Hanoi festgefahren. Nordkorea setzte inzwischen eine Frist für den Dialog zum Jahresende und fordert von den USA ein neues Kalkül. Die USA setzen Nordkorea unterdessen immer stärker unter Druck. Washington beschlagnahmte sogar einen nordkoreanischen Frachter wegen des Vorwurfs der Sanktionsverletzung.
Anlässlich des ersten Jubiläums des ersten Nordkorea-USA-Gipfels in Singapur am 12. Juni werden jedoch Anzeichen für einen Stimmungswandel beobachtet. Trump gab am Dienstag bekannt, dass er ein Schreiben von Kim erhalten habe. Er sprach von einem „schönen Schreiben“ und sagte, dass etwas Positives passieren werde. Damit wurde die Möglichkeit angedeutet, dass Kim eine flexible Position erkennen ließ, um einen Durchbruch in den Verhandlungen herbeiführen zu können.
Jedesmal, wenn der Nordkorea-USA-Dialog an Grenzen stieß, trug Moon mit seinem persönlichen Einsatz dazu bei, dass alle Hürden überwunden wurden. Als dem ersten Nordkorea-USA-Gipfel im vergangenen Jahr die Absage drohte, schaffte er mit einem kurfristig anberaumten Treffen mit Kim, für das er zum Waffenstillstandsort Panmunjom fuhr, die Wende. Der Gipfel in Singapur kam anschließend doch noch zustande.