Nordkorea hat einen Stopp seiner Atomwaffen- und Raketentests verkündet. Ein entsprechender Beschluss wurde am 20. April bei einer Sitzung des Zentralkomitees der Arbeiterpartei angenommen.

Darin heißt es, Nordkorea werde die Atomversuche und Raketentests vom 21. April an nicht mehr fortsetzen. Das nördliche Atomtestgelände werde demontiert, um die Einstellung der Atomtests transparent zu machen. In dem Beschluss wird verkündet, dass die große historische Aufgabe des gleichzeitigen Aufbaus der Wirtschaft und der Atomstreitkräfte perfekt gelungen sei. Alle Bemühungen würden nun auf den Aufbau der Wirtschaft konzentriert.

Machthaber Kim Jong-un sagte in einer Abschlussrede, die ganze Partei und das ganze Land würden sich für den Aufbau der sozialen Wirtschaft zusammenschließen. Dies sei die neue Leitlinie der Partei.

Nordkoreas Entscheidung, seine Atomwaffen- und Raketentests zu stoppen, ist ein wichtiger Schritt im Prozess der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel. Mit dem nördlichen Atomtestgelände ist die Testanlage Punggye-ri gemeint, in der das kommunistische Land seit 2006 seine bisher sechs Atomtests unternahm.

Einige warnen aber auch vor einem verfrühten Optimismus. Denn in dem Beschluss wird die Denuklearisierung nicht erwähnt. Stattdessen heißt es, Nordkorea werde niemals Atomwaffen einsetzen oder diesbezügliche Technologie weitergeben, es sei denn, es werde atomar bedroht oder provoziert. Dies sei die Abrüstungslogik einer Atommacht, meinen einige Experten.