Das südkoreanische Vereinigungsministerium sieht nach Nordkoreas Parteikongress den Willen des Landes, die innerkoreanischen Beziehungen zu verbessern.

Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse zum achten Parteikongress hervor. Nordkorea habe den Süden demnach zu einer aufrichtigen Haltung in der Frage der innerkoreanischen Beziehungen aufgerufen.

Besonderes Augenmerk gelte laut dem Bericht der Bemerkung des Machthabers Kim Jong-un, dass "aktive Maßnahmen" erörtert werden sollten, um das Verhältnis zu Südkorea zu verbessern. Kim hatte weiter gesagt, dass sich dieses Verhältnis zurzeit in einem katastrophalen Zustand befinden würde.

Der Ausdruck "aktive Maßnahmen" impliziere, dass Nordkorea auf die Wiederaufnahme der innerkoreanischen Kooperation besonderen Wert lege, heißt es in der Analyse.

In dem Bericht wurden weitere Ausdrücke hervorgehoben, die bei dem Parteitag verwendet worden und positiv zu interpretieren seien. Unter anderem sei von den "Frühlingstagen vor drei Jahren" die Rede gewesen. Dies habe sich offenbar auf innerkoreanische Gipfelgespräche im Jahr 2018 bezogen. Auch sei auf einen "neuen Weg" und "neuen Ausgangspunkt für Frieden und Wohlstand" hingewiesen worden.

Jedoch gibt es in Südkorea auch Experten, die eine solche Interpretation im Ministerium als "übertrieben positiv" bewerten. Sie weisen darauf hin, dass der Norden bei dem Parteikongress grundlegende Lösungen für seine Probleme vorstellte, die Südkorea kaum akzeptieren könne. Diese betreffe die Entwicklung moderner Waffen und die an Südkorea gerichtete Forderung, die Militärmanöver mit den USA einzustellen.

[Photo : KBS News]