Die historischen Stätten von Gyeongju

Herausragende Merkmale

Gyeongju, eine über tausend Jahre währende Stadt

Die historischen Stätten von Gyeongju sind in fünf Gebiete eingeteilt. Sie umfassen den Namsan-Bezirk mit seiner reichen Vielfalt an archäologischen Stätten des Buddhismus, den Bezirk Wolseong, wo der Palast der königlichen Familie stand, den Daereungwon-Bezirk, wo sich die alten Grabmäler befinden, den Bezirk Hwangnyongsa mit seinen Überresten von buddhistischen Tempeln und den Sanseong-Bezirk, in dem sich Befestigungsanlagen befinden.

Namsan, die Schatzkammer der buddhistischen Kunst

Im Namsan-Bezirk in Gyeongju ist der Atem der Menschen des Silla-Reiches, die auf das Reich des Buddhas hofften, lebendig.
Der Berg Namsan, der so viele Tempel und Kulturstätten beherbergt, dass früher von diesem Ort gesagt wurde, es gebe dort ‚so viele Tempel wie Sterne am Himmel‘, begleitete das gesamte Schicksal der Silla-Ära von der Glanzzeit bis zum Untergang des Königreiches. Hier kann man unter anderem den Brunnen Najeong, der im Gründungsmythos des Silla-Reiches auftaucht, die historische Stätte Poseokjeong, wo die Silla-Dynastie ihr Ende nahm, den sitzenden Steinbuddha im Mireuk-Tal, die zur Ortschaft Bae-ri gehörenden stehenden Steinbuddha-Statuen und die in Felsen gehauenen Buddha-Reliefs in der Einsiedelei Chilbulam finden. Namsan ist eine Schatzkammer der buddhistischen Kunst mit über 100 Buddhastatuen, mehr als 100 Steinpagoden und 150 Tempelstätten.

Quelle: Kulturgutbehörde

  • Chilbulam Buddha-Relief

  • Dreistöckige Steinpagode Yongjangsaji

Wolseong, die Palastanlage des tausendjährigen Königreiches

Der Bezirk Wolseong, der wegen seiner halbmondförmigen Gestalt Ban-Wolseong genannt wird, diente wegen seiner Weitläufigkeit und herausragenden Naturlandschaft als Ort der Palastanlage des tausendjährigen Silla-Königreiches. Hier befinden sich unter anderem der geheimnisvolle Wald Gyerim, von dem ein Mythos von der Geburt des Urvaters der Dynastie der Kims, Kim Alji, erzählt wird, der während der Zeit des Vereinigten Silla errichtete Palast Donggung und der Teich Wolji (Imhaejeongji, Anapji) sowie die älteste Sternwarte Ostasiens, Cheomseongdae.

Quelle: Kulturgutbehörde

Daereungwon, die Gräbersiedlung

Im Bezirk Daereungwon sind Grabhügel aus der Silla-Ära angesiedelt. Der Name Daereungwon bedeutet ‚großes Grab‘ und leitet sich ab von einer Aufzeichnung aus den historischen Schriften Samguk Sagi (Chronik der drei Königreiche), in der es heißt, dass ‚König Michu in einem großen Grab beigesetzt‘ wurde.
Hier befinden sich Gräber von Königen, Königinnen, Adligen und Personen höheren Gesellschaftsstandes. Je nach Bereich sind die Grabhügel in den Hwangnam-ri-Gräberpark, den Nodong-ri-Gräberpark und den Noseo-ri-Gräberpark gruppiert.
Bei den Ausgrabungen fand man Glanzstücke der Kultur Sillas. Darunter befanden sich eine goldene Krone, das Bild vom himmlischen Pferd, Cheonmado, Gläser und Geschirr. Diese sind wertvolle Fundstücke, die einen Einblick in das alltägliche Leben der Menschen zur Silla-Zeit gewähren.

Quelle: Kulturgutbehörde

Hwangnyongsa, die Krone des Buddhismus der Silla-Ära

Im Bezirk Hwangnyongsa befand sich Hwangnyongsa, der größte Tempel Sillas. Im Jahr 553, während König Jinheung östlich von Wolseong einen Palast errichten ließ, sah er dort einen Drachen in den Himmel aufsteigen und baute statt eines Palastes einen Tempel. Den Tempel taufte er auf den Namen Hwangnyongsa.
Im Bezirk Hwangnyongsa befinden sich die Überreste der Tempelanlage Hwangnyongsaji und des Tempels Bunhwangsa. Der Tempel Hwangnyongsa war der Schutztempel des Silla-Reiches. Bis er 1238 (im 25. Regierungsjahr des Goryeo-Königs Gojong) bei der mongolischen Invasion in Flammen aufging, präsentierte sich Hwangnyongsa über 700 Jahre lang als größter Tempel Asiens in imposanter Gestalt.

Konstruktionsskizze für die Restaurierung des Tempels Hwangnyongsa

Sanseong, Kernstück der Verteidigung der Hauptstadt

Der Bezirk Sanseong mit seinen Befestigungsanlagen war das Kernstück der Verteidigung der Hauptstadt des Silla-Reiches. Die Festungsanlage Myeonghwalsanseong wurde schätzungsweise vor 400 v.Chr. erbaut. Sie sollte die Stadt vor den Angriffen japanischer Piraten schützen. Zudem diente sie als provisorischer Palast, wohin die königliche Familie in Eventualfällen auswich. Der Festungswall umschließt den Berg Myeonghwalsan südlich des Sees Bomunho und integriert eine Lehmmauer (5 km) und eine Steinmauer (4,5 km).

Quelle: Kulturgutbehörde

Myeonghwalsanseong

Cheomseongdae

Cheomseongdae wurde während der Silla-Zeit als Observatorium für die Beobachtung von Himmelskörpern erbaut. Die Sternwarte wurde Mitte des 7. Jahrhunderts während der Regierungszeit von Königin Seondeok errichtet und ist länger als 1300 Jahre in ihrer ursprünglichen Gestalt erhalten geblieben. Cheomseongdae ist die älteste Sternwarte Ostasiens und reflektiert den wissenschaftlichen Geist der Menschen von Silla.

Cheonmachong

Cheonmachong stammt aus dem späten 5. oder frühen 6. Jahrhundert und ist die einzige Grabstätte der Daereungwon-Gräbergruppe, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der offizielle Name lautet ‚Grab Nr. 155‘. Weil aber bei den Ausgrabungen ein Sattelblatt aus Birkenholz mit einem Bild von einem in den Himmel galoppierenden Pferd gefunden wurde, wird der Tumulus Cheonmachong, die „Grabstätte des himmlischen Pferdes“, genannt.
Die darin gefundene Goldkrone ist die größte und prächtigste unter den goldenen Kronen der Silla-Zeit und repräsentiert die vollendete Goldschmiedekunst Sillas.

Quelle: Kulturgutbehörde

  • Cheonmachong

  • Cheonmado

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