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Myanmar: Abgesetzte Abgeordnete bezeichneten Militärjunta als "Terrororganisation"

#Asien Kompakt l 2021-03-03

Kreuz und Quer durch Korea

ⓒ YONHAP News

In Myanmar reißen die Proteste gegen den Militärputsch nicht ab. Auch am gestrigen Dienstag gingen vielerorts zahlreiche Menschen auf die Straßen. 


An dem Tag hatten Vertreter des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN die neue Militärführung von Myanmar bei einer Online-Sitzung aufgefordert, die Gewalt gegen friedlich Demonstrierende einzustellen. Trotzdem waren Sicherheitskräfte in verschiedenen Landesteilen erneut gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. 


Laut der internationalen Presse und lokalen Medienberichten hatten sich auch an dem Tag schon ab dem Vormittag viele Menschen an verschiedenen Orten der größten Stadt Yangon zu Kundgebungen versammelt. Die Polizei habe Tränengas, Blendgranaten, Wasserwerfer und Gummigeschosse eingesetzt. In Kalay, im Nordwesten Myanmars, soll einem friedlich demonstrierenden Dorfbewohner von der Polizei in den Bauch geschossen worden sein, wie Augenzeugen in sozialen Netzwerken berichteten. Die Sicherheitskräfte hätten etwa 14 Schüsse abgegeben, mehrere Bewohner seien verletzt worden. 


CRPH, ein Gremium von Abgeordneten des Lagers um Aung San Suu Kyi, die im November 2020 ins Parlament gewählt worden waren, veröffentlichte am Montag eine Erklärung, in der es die Militärführung als Terroristen bezeichnet. Die Gewalt an Demonstranten sei eine Kriegserklärung an nicht bewaffnete Zivilisten. 


Laut Bloomberg hat die Militärjunta Vorwürfe der Gewaltanwendung zurückgewiesen. Die Militärführung ließ über den staatlichen Sender MRTV verlauten, dass den Sicherheitskräften angeordnet worden sei, beim Umgang mit den Demonstranten keine scharfe Munition einzusetzen. Augenzeugen berichten jedoch in sozialen Netzwerken, dass Sicherheitskräfte auf friedliche Demonstrierende geschossen und dabei mehrere Menschen getötet hätten. 


Der von der Gruppe CRPH gewählte Sondergesandte für die Vereinten Nationen Sa Sa forderte in einem Schreiben an ASEAN dazu auf, mit der illegalen Militärregierung von Myanmar nicht zu verhandeln, wie Reuters berichtete. Der südostasiatische Staatenbund müsse sich mit den internationalen Vertretern der demokratischen Regierung von Aung San Suu Kyi zu Gesprächen zusammensetzen. Die ASEAN-Mitgliedstaaten müssten sich darüber im Klaren sein, dass die Bürger von Myanmar eine von der Militärregierung geplante Wiederwahl nicht akzeptieren werden.

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