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Wirtschaft

OECD korrigiert Wachstumsprognose für Korea

#Thema der Woche l 2020-12-07

ⓒ YONHAP News

Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, hat die diesjährige Wachstumsprognose für Südkorea leicht nach unten korrigiert. Doch fällt die Prognose für Koreas Wirtschaft noch immer positiver aus als für jedes andere Mitgliedsland. Zum Thema sagt der Forscher vom LG-Wirtschaftsforschungsinstitut, Bae Min-geun: 


Die OECD sagt voraus, dass die koreanische Wirtschaft in diesem Jahr um 1,1 Prozent schrumpfen wird. Das ist ein wenig niedriger als die Prognose vom September, als von minus 1 Prozent die Rede war. Die Organisation sagt, dass der private Sektor um 1,1 Prozent schrumpfen wird, doch dass er im nächsten Jahr im oberen 2-Prozent-Bereich liegen wird. Koreas Konsum wird voraussichtlich in diesem Jahr um 4,1 Prozent zurückgehen, während die Inflationsprognosen für dieses und das nächste Jahr bei plus 0,5 und 0,6 Prozent liegen, was andeutet, dass die Inflation ein langsames Tempo vorlegt. Koreas Arbeitslosenquote wird für dieses Jahr bei schätzungsweise 3,8 Prozent liegen, was niedriger ist als in den anderen größeren Volkswirtschaften. Im nächsten Jahr dürfte der Wert leicht fallen. Die OECD betont, dass die massiven finanziellen Stützungsprogramme der koreanischen Regierung den Verbrauch bis zu einem gewissen Grad stimuliert haben und dass Halbleiter zur Erholung der Exporte beitrugen. 


Die OECD verweist auf die wirksamen Maßnahmen Koreas zur Eindämmung des Coronavirus, wenn sie sagt, dass die Kontraktion der Wirtschaft des Landes die geringste sei unter den 37 Mitgliedsländern. Im vergangenen Monat revidierte die Bank of Korea ihre Wachstumsprognose für Korea leicht nach oben. Statt einer Kontraktion um 1,3 Prozent werde sie 1,1 Prozent betragen. Das Koreanische Entwicklungsinstitut und der Internationale Währungsfonds gehen von minus 1,1 beziehungsweise minus 1,9 Prozent aus:


Die Abwärtskorrektur spiegelt die Besorgnisse darüber, dass sich die neuen Ausbruchswellen von Covid-19 in den vergangenen Monaten auf die einheimische Nachfrage im nächsten Jahr auswirkt. Covid-19 breitet sich wieder schnell aus, besonders in den USA und Europa. Das ist schlecht für Koreas Exporte und das Wachstum. Die Ausgaben der koreanischen Regierung spielten eine wichtige Rolle, die Rezession in diesem Jahr abzuwehren. Doch diese Rolle könnte im nächsten Jahr schwächer ausfallen, während die Finanzlast wahrscheinlich zu einem Anstieg der Zinsen führen wird. 


Die OECD prognostiziert, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 4,2 Prozent schrumpfen wird. Im September lag der Wert noch bei minus 4,5 Prozent. Die Organisation geht davon aus, dass die Weltwirtschaft dank der massiven Unterstüztung der Regierungen und Zentralbanken Zeichen der Erholung zeigt: 


Die Aufwärtskorrektur für das globale Wirtschaftswachstum spiegelt die Wirkung der expansiven Geldpolitik und der starken Konjunkturmaßnahmen. Auch zeigt sie die Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen das Virus wirksam sind und die Menschen ermutigt werden, sich wieder stärker wirtschaftlich zu betätigen. Der Wachstumsausblick für die USA wurde von minus 3,8 Prozent auf minus 3,7 Prozent korrigiert, während erwartet wird, dass China um 1,8 Prozent wachsen und damit die einzige größere Wirtschaft mit einem positiven Wachstum in diesem Jahr sein wird. Die Prognose für die Eurozone, die am härtesten von der Pandemie betroffen ist, liegt bei einer Kontraktion um 7,5 Prozent, nach zuvor minus 7,9 Prozent. 


Trotz des erwarteten moderaten Erholungstrends korrigierte die OECD ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft im nächsten Jahr von zuvor 5 auf 4,2 Prozent. Demnach würde das Bruttoninlandsprodukt in nur fünf OECD-Mitgliedsländern, darunter Südkorea, Norwegen, die Türkei, Litauen und Schweden, Vor-Krisenniveau erreichen:


Negatives Wachstum, das erste dieser Art für Korea seit der Asiatischen Finanzkrise Ende der 1990er Jahre wird natürlich ein Schock für die einheimische Wirtschaft sein. Doch die Auswirkungen werden bei weitem schwächer sein als für die USA und die Eurozone. Der Dienstleistungssektor ist besonders stark von der Pandemie betroffen, da die Menschen vom Reisen abgehalten wurden. Das ist der Grund, warum der Abwärtstrend durch die Pandemie stärker auf die europäischen Länder wirkt. Korea ist eine Produktionsmacht. Auch die Technologien für die vierte industrielle Revolution ziehen weiterhin Investitionen an. In diesem Sinne treiben Halbleiter- und Display-Produkte weiter die koreanische Wirtschaft an. 


Doch warnen Analysten, dass es zu früh sei, zu sagen, dass Koreas Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 bereits das Tal durchschritten habe. Sie weisen darauf hin, dass die Konjunkturerholung im dritten Quartal nur den Basiseffekt im Vergleich zur Kontraktion im Quartal davor wiedergebe. Auch bleiben die Unsicherheiten für die koreanische Wirtschaft und die Weltwirtschaft bestehen: 


Die Möglichkeit einer weiteren Ausbreitung von Covid-19 ist ein wichtiger Faktor, der das Wirtschaftswachstum weltweit beeinflussen wird. Es scheint, dass es einige Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung gibt, doch ist noch unsicher, wie schnell und effektiv die Impfmittel verteilt werden und zur Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten beitragen. 

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