Zum Menü Zum Inhalt
Go Top

Wirtschaft

Südkorea rangiert auf Platz fünf im Global Innovation Index

#Thema der Woche l 2021-09-27

ⓒ YONHAP News

Südkorea landete auf dem fünften Platz der Ausgabe des Global Innovation Index (GII) für 2021, der jährlich von der Weltorganisation für geistiges Eigentum, kurz WIPO, einer spezialisierten Organisation der UN, herausgegeben wird. Südkorea befand sich in dem Innovationsindex 2020 zum ersten Mal in der Gruppe der ersten Zehn. Der Vorstoß auf Platz fünf ist zugleich der höchste Rang für ein asiatisches Land. Zum Thema sagt der Direktor des Real Good Economic Institute, Lee In-chul:


Das ist sicherlich eine ausgezeichnete Nachricht, dass Korea trotz der Herausforderung durch die Covid-19-Pandemie als innovative Volkwirtschaft auftaucht. Nach Angaben des Handelsministeriums belegte Korea den fünften Platz im Global Innovation Index 2021 und damit seine bisher höchste Platzierung. Auch ließ es Singapur, China und Japan hinter sich. Positiv ist auch, dass Korea um fünf Plätze im Vergleich zum vorigen Jahr geklettert ist. Das ist der größte Sprung unter den ersten 20 Ländern in dem Index. Korea lag 2012 auf Platz 21, 2019 auf Platz 11 und im vergangenen Jahr auf Platz 10. 


Der GII wird seit 2007 zusammen von WIPO, der Cornell University sowie der europäischen Privathochschule INSEAD veröffentlicht. Sie bewerten die Innovationskraft von rund 130 Ländern, indem sie 81 Sub-Indikatoren in sieben Schlüsselbereichen untersuchen. In der diesjährigen Bewertung von 132 Ländern ging wie schon im vergangenen Jahr der Spitzenplatz an die Schweiz, gefolgt von Schweden, den USA und Großbritannien. Singapur lag auf Platz 8, China an 12. und Japan an 13. Stelle: 


Es gibt mehrere Gründe für den fünften Platz Koreas in dem Index. Der Index erkennt vor allem Koreas stetige Investitionen in die Zukunft angesichts der schwierigen Lage innerhalb und außerhalb des Landes sowie die Bildung immaterieller Vermögenswerte an. In sieben Kernbereichen der Bewertung, die fünf Input- und zwei Output-Faktoren umfassen, rangierte Korea das dritte Jahr nacheinander an erster Stelle beim Humankapital und bei der Forschung. Koreas Platzierung stieg vom zehnten auf den fünften Platz in zwei Output-Kategorien, die innovative Aktivitäten einschließlich der zunehmenden Zahl an Anträgen für geistiges Eigentum in Korea und im Ausland bemessen.


Koreas höhere Platzierung kann auch der wachsenden Popularität der koreanischen Popkultur im Ausland zugeschrieben werden. In der Kategorie Unterhaltung und Medienmarkt stieg das Land um zwei Stellen, bei Handelsmarken um sieben und beim globalen Markenwert um drei Stellen. Dagegen gilt das Land für ausländische Investoren als eher unattraktiv: 


Laut dem Global Attractiveness Index 2021, der von dem europäischen Institut The European House Ambrosetti herausgegeben wird, sammelte Korea 81,26 Punkte, wodurch es Rang acht unter 148 Ländern belegte. Die Wertung ist relativ: Die Bewerter vergaben 100 an den Spitzenreiter und schätzten ein, wie weit andere davon entfernt sind. Koreas Platzierung ist die gleiche wie im vergangenen Jahr, doch verlor es leicht Punkte. Der Index untersucht 17 Faktorn, ausländische Direktinvestitionen, Handelsvolumen, die Beschäftigungsquote in High-Tech-Bereichen, die Gesamtproduktivität sowie das Bruttoinlandsprodukt eingeschlossen. Es bestimmt auch die Attraktivität eines Landes, indem es Sub-Indikatoren nutzt, die die Dynamik, die Nachhaltigkeit und die Wachstumserwartungen bemessen. In der Kategorie Dynamik werden die kurz- und mittelfristige Investitionsattraktivität bemessen, während die Nachhaltigkeit auf der Basis der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit eines Landes bewertet wird.


In diesem Index lagen andere asiatische Länder noch vor Korea. China war an dritter, Japan an vierter und Singapur an sechster Stelle zu finden. Die Platzierung zeigt an, dass es Korea vor allem an Anziehungskraft für kurz- und mittelfristige Investitionen aus dem Ausland (FDI) mangelt: 


Nach Angaben des Handelsministeriums zog Korea 13,14 Milliarden Dollar an direkten Auslandsinvestitionen in der ersten Hälfte 2021 an, das wr um 71,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Es war der bisher zweithöchste Wert. Das gute Ergebnis ist auf das größere Vertrauen in die wirtschaftlichen Fundamente Koreas zurückzuführen. Das ist die Folge der koreanischen Version des “New Deal”, der effektiven Anti-Corona-Maßnahmen sowie größerer öffentlicher Projekte, darunter in den Industrien für Materialien, Zubehörteile und Ausrüstung. Die Investitionen in die New-Deal-Projekte erhöhten sich um 163 Prozent auf 3,94 Milliarden Dollar. Sie führten den Anstieg der Investitionen insgesamt an. 


Korea blieb jedoch zuletzt unter den Mitgliedern der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf den unteren Rängen, was die FDI betrifft: 


Während Koreas Innovationsanstrengungen positiv bewertet werden, ist sein FDI-BIP-Verhältnis weiter auf niedrigem Niveau. Nach Angaben des Korea Economic Research Institute rangierte Korea dabei an 25. Stelle unter 37 OECD-Mitgliedern. Es scheint für Korea nötig zu sein, die FDI durch eine Verbesserung der einheimischen Investitionsumgebung zu fördern. Eine Analyse der FDI-Wirkung auf das Wirtschaftswachstum zeigt, dass mehr FDI zu höheren Wachstumsraten führen und sich insbesondere auf die potenziellen Wachtumsraten auswirken. Wenn man Koreas Status als eine der zehn größten Volkswirtschaften und die Investitionen koreanischer Unternehmen im Ausland berücksichtigt, ist sein FDI-BIP-Verhältnis relativ niedrig. Das Land sollte aktiv ausländische Investoren durch Deregulierungsmaßnahmen und Steuererleichterungen anziehen.

Die Redaktion empfiehlt

Close

Diese Webseite verwendet Cookies und andere Techniken, um die Servicequalität zu verbessern. Die fortgesetzte Nutzung der Webseite gilt als Zustimmung zur Anwendung dieser Techniken und zu den Richtlinien von KBS. Mehr >