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Kultur

Sänger und Gitarrist Kim Su-cheol

#Musik verbindet l 2020-07-15

Musik verbindet


Traditionelle koreanische Musiker zeigen nicht selten großes Verantwortungsgefühl und Engagement hinsichtlich Gugak국악 bzw. der traditionellen koreanischen Musik, um diese für die nachfolgenden Generationen zu bewahren. Gugak wird als Erbe hoch geschätzt, aber nicht viele bemühen sich darum, dieses Erbe fortzusetzen. Glücklicherweise sind in den letzten Jahren die Grenzen zwischen den Musikgenres mehr und mehr gefallen. So gibt es heute zahlreiche in westlicher Klassik ausgebildete Musiker, die ebenso traditionelle koreanische Instrumente spielen, oder koreanische Volksmusiker, die Jazz singen. Die größte Herausforderung für traditionelle Musiker ist es, Gugak auch für eine allgemeine Zuhörerschaft zugänglich zu machen, sodass auch das koreanische Laienpublikum die traditionelle koreanische Musik wertschätzen und genießen lernt. Ein bekannter koreanischer Popsänger hat es sich zu seiner Lebensaufgabe gemacht, Gugak zu studieren und zu entwickeln. Kim Su-cheol ist sein Name und er war in den 1980er Jahren als Rocker sowie Pop-Künstler unter dem Spitznamen „kleiner großer Mann“ bekannt. Von ihm stammen Hits wie „Die Blume, die nicht blühen konnte“ oder „Ich komme auch“. Eines Tages beschloss Kim, Gugak zu erlernen, und beschäftigt sich damit nun schon seit fast 40 Jahren


Kim Su-cheols „Blumenmärchen“ ist in dem Soundtrack für den Film „Festival“ von Regisseur Im Kwon-taek임권택 aus dem Jahr 1996 enthalten. Für die Asienspiele 1986 und die Olympischen Spiele 1988 in Seoul wurde Kim Su-cheol zum musikalischen Leiter ernannt. Bei diesen zwei großen internationalen Sportveranstaltungen integrierte Kim in die musikalischen Darbietungen auch Gugak-Elemente, was mit großem Wohlwollen aufgenommen wurde. Der spielerische Umgang mit Gugak ist ihm aber nicht in den Schoß gefallen. Kim gab zu, dass ihm anfangs die traditionelle Musik sehr fremd erschien, als er Mitte der 1980er Jahre damit begann, sich mit Gugak zu beschäftigen. So fiel es ihm schwer, in den ersten drei Jahren während des Unterrichts die Augen offen zu halten. Es dauerte einige Jahre, bis sich der Gitarrist und Popsänger der koreanischen Musik voll und ganz öffnen konnte. 1987 gab er schließlich ein Gugak-Album heraus, in dem sein preisgekröntes Tanzstück „Welt der Geister“ enthalten ist. Im darauffolgenden Jahr erschien von ihm ein weiteres Gugak-Album, das seinem verstorbenen Vater gewidmet war. Leider war den beiden Alben kein Erfolg beschienen und nur wenige hundert Stück konnten sich verkaufen, da zu jener Zeit Gugak kein sonderlich beliebtes Genre war. Jeder andere hätte verzweifelt und sicherlich nach diesen zwei Fehlschlägen aufgegeben. Kim jedoch komponierte weiterhin von Gugak inspirierte Musik für Tänze, Dokumentarfilme, Fernsehserien und Filme. Sein bekanntestes Werk ist wohl der Soundtrack zu dem Film „Seopyeonje“서편제, ein weiterer anerkannter Film, bei dem Im Kwon-taek Regie führte. Der Soundtrack von „Seopyeonje“ war das erste erfolgreiche Gugak-Album überhaupt. Es verkaufte sich damals über eine Million Mal. 


Das Album mit seinem Gitarren-Sanjo erschien 2002 und beinhaltet verschiedene Stücke mit Bezug zu der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Korea und Japan. Die Sanjo auf dem Album wurden mit verschiedenen Instrumentenkombinationen gespielt wie beispielsweise das Janggo- und Gitarren-Sanjo oder das Daegeum- und Gitarren-Sanjo. Wörtlich übersetzt bedeutet Sanjo „sich frei verbreitende Musik“ und beschreibt damit im Grunde genommen improvisatorische Solo-Stücke. Kim Su-cheols Gitarren-Sanjo folgt nicht genau dem traditionellen Sanjo-Rhythmus, sondern konzentriert sich vielmehr auf den improvisatorischen Aspekt von Sanjo, um die Gugak-Elemente deutlicher herauszustellen. Der bereits über 60-jährige Kim arbeitet auch heute noch hart daran, einzigartige koreanische Kulturinhalte zu schaffen. Besonders stolz sei er auf sein Album mit dem Titel „Palmandaejanggyeong”팔만대장경 bzw. „Tripitaka Koreana“ – der Name bezieht sich auf eine Sammlung buddhistischer Schriften. Während des Schaffungsprozesses hörte Kim mit dem Rauchen und Trinken auf und steckte seine gesamte Energie in dieses Album, das nach Fertigstellung es auch schaffte, beim Publikum einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. 


Musik

  1. „Blumenmärchen“, gespielt auf dem Sogeum von Park Yong-ho 꽃의 동화 / 소금 박용호
  2. „Gayageum- und Gitarren-Sanjo”, dargeboten von Kim Su-cheol 가야금과 기타 산조 / 김수철
  3. „Auf dem Schlachtfeld“ aus „Tripitaka Koreana“, dargeboten von Kim Su-cheol 팔만대장경 중 전장에서 / 김수철

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