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Kultur

Frühlingslieder

#Musik verbindet l 2021-04-07

Musik verbindet

Frühlingslieder

Der Tangkaiser Taizong sandte einmal der Königin Seongdeok성덕 vom Königreich Vereinigtes Silla ein Bild mit Blumen und die entsprechenden Blumensamen dazu. Als die Königin im Bild keinen einzigen Schmetterling um die wunderschönen Blumen umherschwirren sah, bemerkte die Königin, dass den Blumen wohl der Duft fehle. Ihre Einschätzung bewahrheitete sich, als die Samen gepflanzt wurden und daraus Blumen erblühten. Die Handlung des chinesischen Kaisers war als beleidigende Geste gegenüber der unverheirateten Königin gemeint gewesen. Denn damals galt es als eine der Hauptpflichten des Königshauses zu heiraten und einen Erben zu produzieren. 


In Bildern wurde ein Ehepaar in der Vergangenheit unter anderem durch ein Paar aus einem Schmetterling und einer Blume symbolisiert. Heutzutage finden sich zahlreiche Blumen in den Städten, doch nur selten sieht man noch Schmetterlinge um sie herumflattern. Beginnen wir deshalb die heutige Episode mit einem Lied über Schmetterlinge. Ein in Korea bekanntes Gedicht mit dem Titel „Schmetterling, brechen wir auf zum blauen Berg“ wurde für Klavier in Musik gesetzt. Da heißt es:


Schmetterling, brechen wir auf zum blauen Berg. 

Schwalbenschwanz wird uns begleiten. 

Bei Sonnenuntergang legen wir uns zur Ruhe in den Blumen. 

Weisen sie uns ab, nächtigen wir in den Blättern.


Am 4. April war Cheongmyeong청명 und der Beginn einer der 24 jahreszeitlichen Abschnitte. Cheongmyeong bedeutet übersetzt „aufklarender Himmel“ und bezeichnet im Frühling eine Zeit, in der alles zu neuem Leben erwacht. Ein altes koreanisches Sprichwort besagt sogar, dass ein Stock zu sprießen beginnt, wenn er an Cheongmyeong eingepflanzt wird. Auf den 5. April fiel Hansik한식 und dieser Tag zählte früher neben Neujahr, Dano im Frühsommer und Chuseok im Herbst zu den vier großen Feiertagen des Jahres. An Hansik war es früher Brauch, kalte Speisen zu essen. Für das Kochen und Erhitzen brauchte man in der Vergangenheit Feuer, aber an diesem Tag brannte im Ofen keines. Denn an Hansik wurde das Feuer daheim gelöscht, um ein neues zu entzünden. Außerdem war es üblich, die Gräber der Vorfahren aufzusuchen und dort Ahnenrituale abzuhalten. Im Lied „Jejeon“ aus der Westregion wird beispielsweise beschrieben, wie eine Frau das Grab ihres verstorbenen Ehemanns besucht und dort ein Ahnenritual abhält. Sie legt vor das Grab mehrere Lieblingsspeisen ihres Mannes sowie Wein, damit sein Geist sich daran erfreuen kann. Dann klagt sie bitterlich über den frühen Tod ihres Mannes und darüber, dass er sie allein zurückgelassen hat.


Im Frühling haben die Bauern alle Hände voll zu tun. Sie bestellen die Felder und bewässern diese, damit die Reissetzlinge gepflanzt werden können. Dafür kam in der Vergangenheit das Yongdure용두레 zum Einsatz. Dabei handelte sich um eine große Schaufelkelle aus Holz, mit der das Wasser aus dem Reservoir zu den Reisfeldern gebracht wurde. Die Schaufelkelle wurde an drei langen Pfählen aufgehängt und von zwei oder drei Leuten hin und her geschwungen. Damit alle im gleichen Takt arbeiteten und die Bewegungen gut auf einander abgestimmt waren, wurde nicht selten ein Lied gesungen. Denn mit einer fröhlichen Melodie auf den Lippen ging das gemeinsame Arbeiten viel leichter und schneller von der Hand. Aus diesem Grund finden sich auch in Korea zahlreiche Arbeitslieder, die sich jedoch von Region zu Region unterscheiden.


Musik

  1. „Schmetterling, brechen wir auf zum blauen Berg“, gesungen von Kim Yeong-im 
  2. „Jejeon“, gesungen von Kim Jeong-yeon 
  3. „Lied vom Wasserschöpfen mit dem Yongdure“, gesungen von der Gesellschaft zur Bewahrung des bäuerlichen Liedguts von Goyang 

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