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Kultur

Lieder mit Tieren

#Musik verbindet l 2021-06-23

Musik verbindet


Meistersänger Park Chun-jae박춘재 beaufsichtigte in der späten Joseon-Zeit die köngliche Unterhaltung und organsierte die Feste sowie Darbietungen am Hof. Ebenso gehörte es zu seinen Aufgaben, die königliche Familie zu unterhalten. Es hieß, dass nur Park Chun-jae es gelang, Prinz Yeongchin영친, den siebten Sohn von König Gojong, aufzuheitern. Park war nicht nur ein begabter Sänger von Gyeonggi-Volksliedern, er wusste auch lustige Geschichten zu erzählen. Diese waren weit mehr als nur Witze und glichen eher einer heutigen Standup-Comedy-Darbietung, mit der er das Publikum während der Pansori- oder Maskentanzaufführung unterhielt. In der späten Joseon-Zeit kam es zu Aufeinandertreffen mit neuen Kulturen und diese führten auch zu großen Veränderungen in den darstellenden Künsten. Zu jener Zeit schuf Park ein neues Genre, das Gesang mit der Darbietung lustiger Erzählungen verband. Ein Beispiel dafür ist das Lied mit dem Titel „Murren eines Hundes“. Während der schamanistischen Zeremonien wurden die Schamaninnen manchmal auch von dem Geist einer verstorbenen Person besessen und sie sprachen in der Stimme der Toten. Das Lied „Murren eines Hundes“ beschreibt, wie der Geist eines verstorbenen Hundes in eine Schamanin fährt und über all die schlechten Erfahrungen klagt, die er als Hund zu erleiden hatte. 


Heutzutage werden zuweilen Haushunde besser behandelt als Menschen, doch das war sicher nicht der Fall in der Vergangenheit. Hunde wurde damals oft auf dem Hof festgebunden und als Futter bekamen sie Essensreste. Auch gab es die Unsitte, die Hunde am ersten Vollmond des Jahres verhungern zu lassen. Kein Wunder, dass der Hund im Lied sich über so vieles zu beklagen hat. Die besessene Schamanin schilderte mit dem Lied während der Zeremonie all die Misshandlungen, die der Hund während seines Lebens zu erdulden hatte. Diese Erzählung sorgte beim damaligen Publikum für zahlreiche Lacher, vor allem wenn Park Chun-jae sie zum Besten gab. Es heißt, dass selbst nur ein Blick auf Park die Leute zum Lachen brachte. Das nächste Lied aus der westlichen Region trägt den Titel „Hundelied“. Vom Titel sollte man sich allerdings nicht in die Irre führen lassen. Das Lied beginnt zwar zunächst mit einer Warnung an bellende Hunde, doch handelt es sich bei dem Stück tatsächlich um ein Liedeslied. In der ersten Liedzeile weist eine Frau nämlich einen Hund an, nächtliche Besucher nicht anzubellen, damit er nicht ihren Geliebten verjagt und so ihr gemeinsames Stelldichein verhindert. 


Gegen Ende der japanischen Kolonialzeit war das witzige Erzählen, auf Koreanisch „Mandam“만담 oder „Jaedam“재담, eine beliebte Unterhaltungsform. Für die Jaedam-Darbietungen traten in der Regel zwei Personen auf, die lustige Geschichten erzählten und damit die Basis für die späteren Comedyshows lieferten. Zurückzuführen ist Jaedam auf die Pansori-Stücke, die verschiedene lustige Figuren und Anekdoten enthielten. Der meisterliche Pansori-Sänger Park Dong-jin박동진 war vor allem bekannt dafür, Geschichten auf eine realistische sowie fesselnde Weise zu erzählen. Der nächste Ausschnitt stammt aus dem Pansori Heungboga흥보가. Es beginnt damit, wie Nolbo놀보 ein schmuckes Schränkchen nach Hause nimmt, das er von dem kürzlich zu Reichtum gekommenen Heungbo erhalten hat. Dann wird weiter beschrieben, wie Nolbo versucht, mitten im Winter eine Schwalbe zu finden, deren verletztes Bein er heilen will. Damit will er es seinem jüngeren Bruder gleichtun, der nämlich mit Hilfe einer Schwalbe zu Reichtum gelangte. 


Musik

  1. „Murren eines Hundes“, gesungen von Jeon Byeong-hun 개넋두리 / 소리 전병훈
  2. „Hundelied„, gesungen von Oh Bok-nyeo, Sin Jeong-ae und Yu Ji-suk 개타령 / 소리 오복녀 신정애 유지숙
  3. Ausschnitte aus dem Pansori „Heungboga“, gesungen von Park Dong-jin 흥보가 중/ 박동진

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