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Kultur

Gyeonu und Jiknyeo

2021-08-17

ⓒ YEOWON MEDIA HANKOOK GARDNER CO. LTD

Es war einmal vor langer, langer Zeit. Da hatte der Himmelskaiser eine liebliche Tochter namens Jiknyeo. Ihr Name bedeutete „Weberin“, und diesem Namen machte sie alle Ehre, denn nieman dim ganyen Himmelreich webte so gut wie sie. 

Als Jiknyeo ins heiratsfähige Alter kam, schlugen die himmlischen Hofbeamten den Kuhhirten Gyeonu, der unten an der Milchstraße lebte, als Gemahl vor. Als Jiknyeon und Gyeonu einander das erste Mal sahen, verliebten sie sich sogleich ineinander.


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Nachdem sie geheiratet hatten, wuchs ihre Liebe umso mehr. Doch sie waren so ineinander verliebt, dass sie ihre Arbeit vernachlässigten. Der Himmelskaiser war erzürnt und wollte sie bestrafen.

Unter Tränen baten Gyeonu und Jiknyeo den Himmelskaiser um Vergebung, doch er ließ sich nicht erweichen.

„Von nun an wird Gyeonu in den Osthimmel verbannt und Jiknyeo in den Westhimmel. Bereut Eure Sünden, während ihr eure Arbeit verrichtet“, sprach der Kaiser.


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Und so gingen sie auseinander. 

Eines jedoch wollte der Himmelskaiser ihnen gewähren. Er sprach:

„Wenn ihr fleißig arbeitet, so dürft ihr an einem Tag im Jahr zusammenkommen. Dies soll der siebte Tag des siebten Mondmonats sein.“

So arbeiteten sie hart und sehnten sich dem Tag ihrer Vereinigung entgegen.


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Und schließlich kam der siebte Tag des siebten Mondmonats. Gyeonu lief gen Westen, Jiknyeo lief gen Osten. Doch zwischen ihnen floss die Milchstraße und es gab keine Brücke, über die sie zueinander hätten gelangen können. Sie riefen einander zu, doch sie blieben getrennt. Und beide weinten bitterlich. 

Jedes Jahr am Siebten Tag des siebten Mondmonats fielen die Tränen Gyeonus und Jiknyeos als Regen auf die Erde nieder. Es gab Überschwemmungen, Saat und Bäume wurden fortgespült, und Menschen wie Tiere litten. 

Die Tiere des Waldes überlegten, was zu tun sei.

„Wir könnten eine Brücke über die Milchstraße bauen!“, sagte eine Elster. „Und wir könnten Euch dabei helfen!“, rief eine Krähe. 


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Und wieder kam der siebte Tag des siebten Mondmonats. Wieder standen Gyeonu und Jiknyeo an der Milchstraße und warfen einander sehnsuchtsvolle Blicke zu. 

Schwärme von Krähen und Elstern kamen herbeigeflogen und bildeten eine große Brücke über die Milchstraße hinweg. 

So trafen die beiden Liebenden einander in der Mitte der Brücke. Sie umarmten sich und feierten ihre Zusammenkunft. 

und jedes Jahr am siebten Tag des siebten Mondmonats erschienen nun die Elstern und Krähen, um den beiden Liebenden eine Brücke zu bauen, die den Namen „Ojakgyo“ trägt.


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Und seitdem sorgen sich die Menschen an jenem Tage nicht mehr um Regenfluten oder Überschwemmungen. Morgens und abends regnete es noch ein wenig, aber der Morgenregen sind Tränen der Wiedersehensfreude und der Abendregen Tränen des Abschieds. 

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