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Kultur

Lieder über das Spielen

#Musik verbindet l 2022-05-19

Musik verbindet

Lieder über das Spielen

Der Unterschied zwischen Glücksspiel und Gesellschaftsspiel ist der Zweck. Es ist ein Gesellschaftsspiel, wenn man sich dadurch eine gute Zeit mit Freunden macht, aber sobald man um Geld spielt, wird es zum Glücksspiel. An Feiertagen spielen Koreaner heute oft ein Kartenspiel namens Go-Stop. In früheren Zeiten wurden vor allem zwei Spiele namens Sasiraengi사시랭이 und Tujeon투전 gespielt. Sasiraengi wurde mit Münzen gespielt. Jede Münze hatte eine Nummer zwischen eins und zehn, und die Spieler mussten aus ihnen jeweils einen bestimmten Zahlenwert zusammenstellen. Begleitet wurde das Spiel von einem Lied, mit dem sich die Spieler gegenseitig Hinweise gaben und herausforderten. Die genauen Spielregeln sind heute nicht mehr bekannt, aber das dazugehörige Lied hat überlebt. 


Die Version von Ssing Ssing ist ein modernes Arrangement dieses Volksliedes aus der Provinz Gangwon-do. Noch beliebter als Sasiraengi war früher Tujeon, welches mit Karten statt mit Münzen gespielt wurde. Ein Kartensatz bestand aus 25 bis 80 Karten, und Tujeon wurde in allen sozialen Schichten und Altersgruppen gespielt. Vor allem auf Beerdigungen war Tujeon nicht wegzudenken, denn die Angehörigen des Verstorbenen mussten über mehrere Tage wach bleiben. Tujeon war so allgegenwärtig, dass es auch in alten Gemälden oft dargestellt wird, und einige Begriffe aus dem Spiel sind heute in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen. 


„Das Beste“ wird auf Koreanisch zum Beispiel heute oft „jangddaeng장땡“ genannt, was bei Tujeon eine sehr gute Hand war – nämlich zwei Karten mit der Zahl 10. Der Begriff „Tajja타짜“ wurde vor einigen Jahren von dem gleichnamigen Film bekannt gemacht und bezeichnet einen Glücksspieler, der schummelt. Diese Bezeichnung kommt von dem Wort „taja타자,” welches in Tujeon einen besonders begabten Spieler bezeichnete. 


Ein Gelehrter mit dem Namen Won In-son원인손, der unter König Yeongjo in der späten Joseon-Ära auf hochrangigen Ämtern diente, soll in seinen jungen Jahren ein hervorragender Spieler gewesen sein. Sein Glücksspiel machte seinem Vater jedoch viele Sorgen, und so versuchte dieser seinen Sohn dazu zu bringen, das Spielen aufzugeben. Eines Tages zeigte der Vater seinem Sohn 80 Tujeon-Karten, mischte sie, legte sie verdeckt vor seinen Sohn und forderte ihn auf, sie zu erraten. Der Vater wollte seinen Sohn beim kleinsten Fehler schimpfen und zwingen, das Spielen aufzugeben. Doch der junge Won In-son erriet alle Karten richtig, ohne einen einzigen Fehler zu machen, und überzeugte so seinen Vater, das Kartenspiel sein gottgegebenes Talent war. Von da an hinderte der Vater Won In-son nicht mehr am Spielen. 


Auch beim Tujeon-Spielen wurde ein Lied mit dem Titel „Tujeonpuri투전풀이” gesungen. „Jangtaryeong장타령“ dagegen ist ein Lied über Dorfmärkte, das meist von reisenden Händlern gesungen wurde. Da sie weit gereist waren, um ihre Ware zu verkaufen, kannten sie die Besonderheiten eines jeden Marktes. Marktplätze zogen auch Bettler oder gakseori각설이 an. Diese Armen bettelten aber nicht für kostenloses Essen, sondern zahlten für ihr Essen, indem sie ihre großzügigen Gönner mit einem Lied unterhielten. Das Lied hieß „Gakseori Taryeong각설이타령,“ auf Deutsch das „Bettler-Lied“. In letzter Zeit gibt es nicht mehr viele Fünftagemärkte, sodass nur noch wenige reisende Händler oder Bettler die Lieder „Jangtaryeong“ oder „Gakseori Taryeong“ am Leben halten. So verschmolzen die Lieder nach und nach zu dem „Jangtaryeong“ von heute. Auch in diesem Lied tauchen viele Zahlenspiele auf, die vom Spiel Tujeon kommen sollen. Und auch die verschiedenen Jahreszeiten werden in dem Lied anschaulich beschrieben. Heute wollen wir zum Abschluss noch eine Version von „Jangtaryeong“ hören, die von Kim Yong-woo김용우 gesungen wird.


Musik

  1. „Sasiraengi-Lied“, gesungen von Ssing Ssing
  2. „Tujeonpuri”, gesungen von Yegyul
  3. „Jangtaryeong“, gesungen von Kim Yong-woo

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