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Kultur

Das Pansori Simcheongga

#Musik verbindet l 2022-06-16

Musik verbindet

Das Pansori Simcheongga

Das Pansori „Simcheongga심청가“ ist die Geschichte einer treuen Tochter, die ihrem blinden Vater sein Augenlicht zurückgibt. Die namensgebende Hauptfigur dieses Pansori ist zwar Sim Cheong, aber ein Großteil der Geschichte dreht sich um ihren Vater. Sim Cheongs Vater war nicht von Geburt an blind, sondern erblindete plötzlich mit rund 20 Jahren. Von da an musste er sich für alles auf die Unterstützung seiner Frau verlassen, doch nur wenige Tage, nachdem ihre Tochter Cheong geboren wurde, starb die Frau. So musste Sim Cheongs Vater, der sich kaum um sich selbst kümmern konnte, das Kind allein großziehen. Zu Beginn trug er das Baby in seinen Armen durchs Dorf und bettelte bei stillenden Frauen um Muttermilch. Sim Cheong wuchs zu einem liebenswürdigen und warmherzigen Mädchen heran, und als sie sieben Jahre alt war, übernahm sie das Betteln um Essen und kümmerte sich so um ihren Vater.


Doch dann fiel ihr Vater auf einen Schwindel hinein und versprach einem buddhistischen Tempel dreihundert Büschel Reis im Gegenzug für sein Augenlicht. Er dachte, dass er sich besser um seine Tochter kümmern könnte, wenn er nur sehen könnte. Doch er war zu arm, um den Reis aufzubringen, und als einige Seemänner anboten, den Reis zu stellen, wenn Sim Cheong mit ihnen mitkommt, ging die Tochter darauf ein. Sim Cheong brach mit den Seemännern auf und ließ ihren Vater allein zurück, nach wie vor blind und in Trauer um seine Tochter. 


Dann tauchte eine berechnende Frau namens Bbaengdeok뺑덕 auf. Sie hatte gehört, dass er dank Cheongs Opfer reich geworden war, und bot ihm an, ihn zu heiraten. Doch ihr Verhalten ließ zu wünschen übrig. Sie nutzte sein Geld, um für sich Alkohol und Essen zu kaufen, und sorgte überall im Dorf für Ärger. 


In der Zwischenzeit hatten die Seemänner Sim Cheong ins Meer stürzen lassen, als ein Opfer, das das wilde Meer beruhigen sollte. Doch mit Hilfe des Meeresgottes kehrte sie ans Land zurück und heiratete den Kaiser. Nun war sie reich und Kaiserin, doch sie sorgte sich um ihren blinden Vater und fragte sich, was aus ihm geworden ist. Also beschloss sie, in ihrem Palast ein großes Fest für alle blinden Menschen im Reich abzuhalten. Wenn ihr Vater nach wie vor blind sein sollte, würde er kommen, so hoffte sie, und sie wären wiedervereint. Ihr Vater hörte tatsächlich die Nachricht von dem Fest und machte sich mit Bbaengdeok auf in die Hauptstadt. Doch seine Frau hatte nicht vor, ihn bis zum Palast zu begleiten, denn sie hatte ihn um sein letztes Geld gebracht und er war nun arm. Sie ließ ihn schließlich auf dem Weg in die Hauptstadt mitten auf der Straße zurück, nachdem sie einen anderen jungen blinden Mann kennengelernt hatte. Allein an einem Ort, der ihm nicht vertraut war, gab Sim Cheongs Vater fast auf. Doch dann schaffte er es, seine Reise mit der Hilfe von wohlwollenden Fremden fortzusetzen. Einmal traf er zum Beispiel eine Frau, die eine Mühle betrieb. Er half ihr, das schwere Mühlrad zu betreiben, und erhielt dafür etwas zu essen. 


Nach vielen beschwerlichen Tagen kam Sim Cheongs Vater endlich in der Hauptstadt an. Doch noch bevor das Fest begann, wurde er zur Kaiserin gebracht. Er glaubte, dass er dafür bestraft würde, seine Tochter geopfert zu haben, und fürchtete um sein Leben. Aber dann kam die große Überraschung, denn die Kaiserin nannte ihn Vater und nahm ihn in ihre Arme. Er verstand nicht, wie ihm geschieht, bis Sim Cheong ihm erzählte, was sie hinter sich hatte. Erst dann begriff er, dass tatsächlich seine Tochter zu ihm zurückgekehrt war, und in dem Moment erhielt er sein Augenlicht zurück und konnte das Gesicht seiner Tochter sehen. Und nicht nur das, als Sim Cheongs Vater sein Augenlicht zurückerhielt, konnte auch jeder und jede andere Blinde im Reich wieder sehen. Das soll zum Ausdruck bringen, dass Sim Cheong zwar ihr Leben für ihren Vater gegeben hatte, ihre gute Tat jedoch die ganze Welt zu einem besseren Ort werden ließ. 


Musik

1. „Bbaengdeok“, gesungen von Kim Yul-hee, begleitet von Soul Sauce

2. „Eoyuwa Bang’ayo“, gesungen von den Torys

3. Passage aus dem Pansori „Simcheongga“, gesungen von Jo Ella

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