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Kultur

Reihe „Lebendige Musik“ des National Gugak Center

#Musik verbindet l 2022-06-23

Musik verbindet

Reihe „Lebendige Musik“ des National Gugak Center

Gesellschaften ändern sich mit der Zeit, und damit auch das Leben der Menschen und ihre Kultur. Die traditionelle Kultur ist ein wertvolles Erbe und half den Menschen einer Gesellschaft über lange Zeit, ihre Lebensart aufrecht zu erhalten. Doch sie in der heutigen Zeit fortzuführen, ist nicht leicht. Nehmen wir zum Beispiel die zeremonielle Musik des königlichen Schreins Jongmyo, welche zum immateriellen UNESCO-Erbe Koreas gehört. Früher wurde sie gespielt, wann immer die Könige der Joseon-Ära Ahnenzeremonien für ihre Vorfahren abhielten. Die Musik hatte also eine spezielle Funktion und eine große kulturelle Bedeutung. Doch diese Bedeutung ist für die meisten Menschen im heutigen Korea kaum noch nachvollziehbar. Auch viele der Volkslieder, die das Volk beim Pflanzen der Reissetzlinge sang, oder traditionelle Gebräuche aus den Dörfern auf dem Land sind im Zuge der raschen Industrialisierung Koreas verloren gegangen. Heute erinnern sich nur noch wenige Menschen an viele dieser Traditionen. Vertreter der traditionellen Kulturdisziplinen versuchen daher, Kulturerbe zu dokumentieren, bevor es ganz verschwindet, oder Wege zu finden, es zu bewahren und in die heutige Gesellschaft zu integrieren. Ein solches Projekt ist die jährliche Reihe „Lebendige Musik“ des National Gugak Center. Junge Musiker der traditionellen koreanischen Musik schreiben dabei moderne Versionen traditioneller Lieder, die für alle Menschen leicht zugänglich sind. 


Eines dieser Lieder ist „Dalgeori달거리“, ein Japga잡가-Lied, das vor allem in Seoul und der Gyeonggi-Provinz gesungen wird. Während Volkslieder von jedermann gesungen werden konnten, wurden Japga-Lieder normalerweise von professionellen Sängern für ein Publikum gesungen. Im Original wurde „Dalgeori“ nur von einem Janggu begleitet, der koreanischen Sanduhrtrommel. Und es war in altem Koreanisch geschrieben, was für die Menschen heute schwer zu verstehen ist. In dem Text ist von „Freunden, die ein Bett teilen“ die Rede, und es gibt eine Zeile die lautet „Du bist mein Himmel und meine Erde“. Diese Worte deuten darauf hin, dass es sich um ein Liebeslied handelt. Für Koreaner von heute ist es nicht leicht, die Bedeutung dieser Worte zu verstehen, und so wurde der Text für die neue Version etwas umgeschrieben. Aus „Mein Freund, der mein Bett teilte, du bist mein Himmel und meine Erde“ wurde daher „Deine seidene Haut und deine Wärme waren wie eine Decke, die mich umarmte.“ 


Als nächstes möchten wir ein Instrumentalstück betrachten, das von „Suyangsanga수양산가” inspiriert wurde, einem Lied über einen Alltag inmitten der Natur. Geschrieben wurde das Stück von Lee Ji-su이지수. „Suyangsanga“ ist eines der zwölf wichtigsten Gasa-Lieder. Gasa-Lieder wurden vor allem von der Oberschicht genossen, welche die finanziellen Mittel hatte, professionelle Sänger zur Unterhaltung anzustellen. Da Gasa-Lieder vor allem für die Elite waren, sind sie recht getragen und drehen sich um die hehren Ziele von Gelehrten oder die Wertschätzung der Natur. „Suyangsanga“ beginnt mit einer Anspielung auf die Geschichte von chinesischen Brüdern, die in ein selbst gewähltes Exil am Berg Suyangsan gingen und sich dort zu Tode hungerten. Es werden verschiedene Persönlichkeiten aus dem alten China aufgezählt, und das Lied hebt die Vorzüge des ländlichen Lebens hervor. Die Instrumentalversion von „Suyangsanga“ bewahrt nur die Stimmung des Originals und macht daraus ein Stück für das traditionelle Saiteninstrument Yanggeum. Man erkennt die Yanggeum, was wörtlich „Westliche Zither“ heißt, an ihrem klaren metallischen Ton. 


Das letzte Lied in der heutigen Ausgabe heißt „Byeonsin변신“, zu Deutsch „Metamorphose“. Es vergleicht den Versuch eines Menschen, aus seiner Haut auszubrechen und einen großen Schritt in Richtung seiner Ziele zu machen, mit der Wandlung eines Insekts vom Ei über die Larve und Puppe zum ausgewachsenen Insekt. Es basiert auf keinem traditionellen Lied, aber eine Volkssängerin aus der Gyeonggi-Provinz verleiht dem Lied eine für dieses Genre typische lebhafte Note. „Metarmophose“ wurde geschrieben von Choi Go-eun최고은 und gesungen von Chae Su-hyun채수현. 


Musik

1. „Dalgeori“, gesungen von Lee Han-cheol

2. „Suyangsanga“, komponiert von Lee Ji-su

3. „Byeonsin“, geschrieben von Choi Go-eun, gesungen von Chae Su-hyun

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