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Kultur

Cheon Myeong-gwan: „Marisa, das fröhliche Hausmädchen“ (2006)

2022-08-09

ⓒ Getty Images Bank

Je näher ich der Wahrheit kam, die sich hinter dem brennenden Feuer versteckte, desto aufgeregter wurde ich. Die Leute hätten mich für verrückt gehalten, wenn sie gewusst hätten, dass ich mich beim Versuch, herauszufinden, wer die Geliebte meines Mannes war, in Ekstase versetzte. Aber so ungefähr war es wirklich.

Es dauerte nicht lange, bis ich nur noch einen einzigen Namen auf der Liste hatte, und ich war so schockiert, dass ich dachte, mein Herz würde stehen bleiben. Weißt du, wer es war, Thomas? Es war niemand anderes als Nadia.


„Wird die Polizei mich für den Mörder halten? Motive habe ich genug. Aber wie hat Johanna herausgefunden, dass ich sie betrogen habe? Hat sie die Astrologiekarten benutzt? Was meint sie denn dem „Ausschlussverfahren“ und wer ist Agrippina? Was zum Teufel ging ihr durch den Kopf? Vielleicht wollte sie mir ihren Tod anhängen. Das würde zu ihr und ihren schrägen Ideen schon passen.

Wie auch immer, Nadia wäre schockiert, wenn sie davon hört. Nein, vielleicht würde sie denken, dass es so besser ist. Sie sagte, ihre Schwester sei zu dumm, und sie habe Johanna den Tod gewünscht.

Ich habe irgendwie das Gefühl, mein Herz schlägt zu schnell. Na ja, immerhin habe ich ja eine ganze Flasche Wein alleine ausgetrunken und dann noch diese schreckliche Erfahrung gemacht. Ich sollte mich wirklich zusammenreißen. Immerhin könnte mir ein Mord angehängt werden. Ich rufe besser Marisa an. Sie kann sich bestimmt darum kümmern.“


Du meine Güte! Ist das eine Weinflasche in Ihrer Hand? Wieso trinken Sie denn schon so früh am Morgen? Wenn ich Sie so halbnackt mit einer Weinflasche in der Hand sehe, erinnern Sie mich irgendwie an diese schreckliche Frau in Rom … Wie hieß sie doch gleich? Ihr früheres Ich, dasjenige, das Leute vergiftet hat? Wie auch immer, jedenfalls sehen Sie ihr gerade ziemlich ähnlich.

Und warum sollte man eine geöffnete Flasche Wein draußen stehen lassen? Ich habe sie wieder verschlossen und mit der im Kühlschrank ausgetauscht.

Oh, ich sehe, der Hausherr ist zurückgekehrt. Wie dumm von mir, einfach weiterzuschwatzen. Hatten Sie eine gute ... Oh mein Gott! Sie bluten ja aus der Nase! Die Flugreise war wohl einfach zu viel für Sie.

Hallo, ist dort das Krankenhaus? Nein? Was denn, der Fischladen von Herrn Otto? Oh Gott! Da hab ich doch glatt wieder die falsche Nummer erwischt. Was für ein Durcheinander!“




Cheon Myeong-gwan (1964): „Marisa, das fröhliche Hausmädchen“ (2006)

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