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Kultur

Musikalische Chuseok-Grüße

#Musik verbindet l 2022-09-08

Musik verbindet

Musikalische Chuseok-Grüße

Heute ist Baengno백로, der Tradition nach der Tag mit dem ersten Morgentau des Herbstes, und morgen beginnen die Feiertage zum koreanischen Erntedankfest Chuseok. Seit Beginn der Coronapandemie sind Feiertage nicht mehr das, was sie einmal waren. Viele wollen lieber nicht reisen aus Angst davor, sich Corona einzufangen oder zu seiner Verbreitung beizutragen. Aber gerade an Feiertagen fehlen einem Freunde und Familie, und daher stellen wir hier einige musikalische Grüße vor für all diejenigen, die in diesen Tagen von ihren Liebsten getrennt sind.


Im Pansori „Simcheongga심청가“ gibt es eine Arie mit dem Titel „Chuwolmanjeong추월만정“. Nachdem Simcheong aus dem Meer gerettet wurde und Kaiserin geworden ist, singt sie dieses Lied in einer Herbstnacht. Ein Schwarm Gänse, die gen Heimat ziehen, erinnert sie an ihren blinden Vater. Der herbstliche Vollmond erhellt Simcheongs Zimmer mit silbernem Licht, und das melancholische Zirpen der Grillen lässt ihr Herz schwer werden. Sie geht nach draußen, und als sie die Gänse sieht, möchte sie sie bitten, einen Brief für ihren Vater mitzunehmen. Sie eilt hinein, um den Brief zu schreiben, doch ihre Tränen lassen die Tinte verschwimmen und machen aus ihrem Brief ein schwarzweißes Gemälde. Dennoch faltet sie das Papier zusammen, eilt nach draußen – und muss dann feststellen, dass die Gänse bereits weitergezogen sind und nur noch der helle Vollmond einsam am Himmel steht. 


Als nächstes sprechen wir über ein sogenanntes Sichang mit dem Titel „Gwansanyungma관산융마“. Sichang bezeichnet ein Gedicht in chinesischer Schrift, das zu Musik rezitiert wird. „Gwansanyungma“ ist ein Gedicht des Dichters Shin Gwang-su신광수, der in der späten Joseon-Ära lebte. Shin wurde zu diesem Gedicht von dem chinesischen Dichter Du Fu aus der Tang-Dynastie inspiriert. Du Fu schrieb ein Gedicht über die Einsamkeit, die er im Alter verspürte. In „Gwansanyungma“ stellt sich wiederum Shin das einsame Leben des chinesischen Dichters vor. 


Der herbstliche Fluss ist so still, dass selbst den Fischen kalt ist. 

Ein Mensch stemmt sich allein im Jungseonru-Pavillon gegen den Westwind. 

Die Welt ist erfüllt mit Pflaumenblüten, und bei Sonnenuntergang ist das Spiel der Piri-Flöte zu hören. 

Für den Rest meines Lebens werde ich mich auf meinen Stock stützen und dem weißen Hund folgen. 


Früher gab es in jedem Dorf einen Ort namens Dangsan, wo der Schutzgott des Dorfes lebte. Dies konnte ein Berg sein oder auch ein großer, alter Baum. Der Schutzgott konnte ein alter Mann oder eine alte Frau sein, und sie wurden oft Großvater oder Großmutter Dangsan gerufen. An traditionellen Feiertagen oder wichtigen Anlässen versammelten sich die Menschen des Dorfes am Dangsan und hielten Ahnenzeremonien oder schamanische Rituale ab. Nachdem der offizielle Teil vorüber war, wurde dann Musik gespielt und gefeiert. Gespielt wurde an diesen Tagen das Lied „Dangsanpuri당산풀이“. In Korea glaubten die Menschen früher, dass jeder Raum eines Hauses seinen eigenen Gott hat, der den Raum und die Menschen in ihm beschützt. Ein Gott namens Seongju beschützte das Wohnzimmer, der Gott der Küche hieß Jowang. Selbst Türen oder Badezimmer hatten ihre eigenen Götter. Der Gott des Dangsan war also nicht der Einzige, der über das Wohlbefinden eines Dorfes wachte, und so wurden in “Dangsanpuri” die Namen aller Götter des Dorfes aufgezählt und die Menschen baten sie, böse Geister zu vertreiben und ihnen Glück zu bringen. 


Auch wir wünschen allen unseren Hörerinnen und Hörern zu Chuseok viel Glück und alles Gute! 


Musik

  1. „Chuwolmanjeong“, gesungen von Sung Chang-sun
  2. „Gwansangyungma“, gesungen von Lee Hyun-ah
  3. „Dangsanpuri“, gesungen von Jo Sang-yong

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