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Kultur

Musik zu Winter und Schnee

#Musik verbindet l 2022-11-10

Musik verbindet

Musik zu Winter und Schnee

Korea ist nicht das einzige Land mit vier Jahreszeiten, aber nur in wenigen Ländern ist der Temperaturunterschied zwischen Sommer und Winter so groß wie in Korea. Unter den OECD-Mitgliedsländern weist Kanada die größte Spannbreite zwischen der heißesten und der kältesten Temperatur auf – aber Korea kam auf den zweiten Platz. Wobei die Temperaturunterschiede in Nordkorea größer sind als in Südkorea. Der erste Platz für Kanada ist nicht überraschend. Es ist ein großes Land und hat dünn besiedelte Provinzen im hohen Norden, in denen im Winter extreme Kälte herrscht. Korea dagegen ist ein kleines Land, und dennoch reichen die Temperaturen von weit über 30 Grad im Sommer bis zu 20 Grad unter dem Nullpunkt im Winter. Die Menschen hier scherzen gerne, dass die koreanischen Sommer heißer sind als die Wüste im Nahen Osten und die Winter kälter als Russland. Manchmal sind diese extremen Temperaturunterschiede anstrengend, aber andererseits lässt dies auch die Vielfalt der Natur genießen: die zarten Knospen im Frühling, die Regenzeit im Sommer, das farbenfrohe Laub der Berge im Herbst und leise rieselnde Schneeflocken im Winter. 


Vergangenen Montag war in Korea Ipdong입동, nach dem traditionellen Kalender der Beginn des Winters. Das Ende des Jahres rückt näher, aber die Menschen sind auch gespannt, was der kommende Winter bringt. Das Stück „Gyeoul achim-ui Jeonggyeong겨울아침의 정경“, zu Deutsch „Wintermorgen“ wurde von einem verschneiten Wintermorgen inspiriert. Der hohe, klare Klang der Sogeum소금 und die tiefe, klangvolle Melodie der Gitarre bringen für viele kalte, aber herzerwärmende Erinnerungen aus der Kindheit zurück. Als Korea noch eine Agrargesellschaft war, war der Winter eine Zeit der Pause. Die Bauern hatten wenig zu tun, aber nach der Herbsternte reichlich zu essen. Die Menschen aßen in ihren warmen, gemütlichen Räumen geröstete Süßkartoffeln oder Kastanien. Die Großeltern erzählten den Kindern Geschichten aus früheren Zeiten, die Männer fertigten Seile aus Stroh und die Frauen arbeiteten am Webstuhl oder nähten. Draußen mag es eisig und kalt gewesen sein, aber es war eine herzwärmende, fröhliche Zeit. 


An einem solchen Wintertag schrieb eine einsame Frau ein Gedicht darüber, wie sie auf ihren Geliebten wartete. Ihr Name war Hwang Jin-i황진이, und sie war eine berühmte Dichterin und Gisaeng 기생, also Unterhaltungskünstlerin, in der Joseon-Ära. Ihr Gedicht wurde für ein Lied mit dem Titel „Dongjitdal동짓달“, zu Deutsch „November“, adaptiert, gesungen vom Ensemble Souljigi소울지기. 


Viele Menschen mögen die Jahreszeit Winter wegen dem Schnee. Im Volksmund heißt es, dass viel Schnee im Winter für eine reichhaltige Ernte im nächsten Jahr sorgt. Kinder können vom Schnee meist nicht genug bekommen, denn dann können sie Schlittenfahren, Schneemänner bauen und Schneeballschlachten austragen. Und auch die Erwachsenen werden an Tagen mit frischem Schnee wieder zu Kindern.


Hoffen wir also, dass uns dieses Jahr häufig und genau die richtige Menge Schnee beschert wird: genug, um sich im Schnee zu vergnügen, aber nur so viel, dass es kein Schneechaos gibt. 


Musik

  1. „Gyeoul achim-ui Jeonggyeong“, Sogeum Kwon Yong-mi, Gitarre Kim Kwang-seok
  2. „Dongjitdal“, gesungen von Souljigi
  3. „Gunbam Taryeong“ gesungen von Kim Yong-woo und The Solists
  4. „Nuni onda“, gesungen von Jeong Sang-hee & Yoo Chae-ryeong

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