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Kultur

Weniger bekannte Arirang-Versionen

#Musik verbindet l 2023-02-23

Musik verbindet

Weniger bekannte Arirang-Versionen

Heutzutage ist K-Pop wohl das Aushängeschild der koreanischen Kultur. Aber auch Bulgogi, Kimchi, die koreanische Flagge Taegeukgi oder die Tracht Hanbok sind weithin bekannt und beliebt. Wenn es um Koreas bekanntestes Volkslied geht, werden die meisten als erstes an „Arirang아리랑“ denken. Das Lied hat eine einfache Melodie, der Text ist leicht auszusprechen und die gleiche Passage wird immer wieder wiederholt. So können selbst Menschen ohne Koreanischkenntnisse das Lied schnell nachsingen.


Jede Region in Korea hat ihre eigene Version von „Arirang“, und auch heute noch werden neue Varianten geschrieben. 2012 wurde „Arirang“ in das Immaterielle Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Heute wollen wir uns mit „Arirang“-Versionen beschäftigen, die weniger bekannt sind. Als erstes wäre da das Volkslied „Gin Arirang긴아리랑“, zu Deutsch „Langes Arirang“, aus der Provinz Gyeonggi-do. Der Text lautet wie folgt: 


Ich grüße das Boot, das auf dem grenzenlosen Meer schwimmt

Halte an und senke den Anker, damit ich dich um einen Gefallen bitten kann

Arirang, arirang, arariyo. Hilf mir über den Arirang-Hügel. 


Viele koreanische Volkslieder haben die Worte „gin긴“ oder „jajin자진“ im Titel. Sie bilden ein Paar, wenn auch ein ungleiches. Denn „gin“ bedeutet „lang“ und „jajin“ „schnell“, sodass sie streng genommen keine Gegenteile sind. Aber ein Volkslied wird „lang“ genannt, weil es sehr langsam gesungen wird, nicht, weil es einen besonders langen Text hat. Das macht „gin“ zum Gegenteil von „jajin“.


Als nächstes sprechen wir ein Volkslied aus den westlichen Regionen mit dem Titel „Jajinari자진아리“. Dies ist ein Teil eines Volksliedes aus der nordkoreanischen Region Pyeongan-do평안도, das aus zwei Teilen besteht – „Ginari긴아리“ und „Jajinari“. Ähnlich wie das Volkslied „Gin Arirang“ aus Gyeonggi-do ist „Ginari“ voller langer Seufzer und Trauer, aber in „Jajinari“ wird der Rhythmus dann schneller und die Melodie fröhlicher. 


Letzten Sonntag war Usu우수, traditionell der Tag, an dem das Eis schmilzt. Zwei Wochen später folgt Gyeongchip경칩, wenn die Frösche aus ihrem Winterschlaf erwachen. An Gyeongchip sollten die Flüsse wieder aufgetaut sein, sodass Menschen und Waren auf ihnen transportiert werden können. Daher wurden zu dieser Zeit auch viele Abschiedslieder geschrieben. Eines dieser Lieder kommt aus Inje in der Provinz Gangwon-do. Es heißt „Ttenmok Arirang뗏목아리랑“, zu Deutsch „Floß-Arirang“ und ist eher unbekannt. Inje ist eine Stadt am oberen Han-Fluss. Die Stadt ist für hohe, zerklüftete Berge und gutes Holz bekannt. Als Kronprinz Heungseon흥선 gegen Ende der Joseon-Ära den Wiederaufbau des Gyeongbokgung-Palastes anordnete, ließ er dafür Holz aus Gangwon-do nach Hanyang bringen. Der Transport an Land war zu schwierig, weil der Weg lang und die Straßen schlecht waren. Da war es einfacher, das Holz zu einem Floß zu binden und den Han-Fluss hinunterzutreiben. Auch wenn der Fluss viele gefährliche Biegungen hat - wenn die Männer erst einmal sicher mit ihrer Ladung in der Hauptstadt angelangt waren, wartete viel Geld auf sie. Das Lied, das sie in einsamen Stunden auf dem Fluss sangen, hieß „Floß-Arirang“. Hier der Text:


Wenn die Flüsse an Usu oder Gyeongchip tauen, 

fährt ein Floß vom Hapgangjeong합강정-Pavillon abwärts. 

Während das Floß auf den blauen Wellen reitet, hört man den melancholischen Klang des Arirang.


Musik

  1. „Gin Arirang“, gesungen von Ha Ji-ah, Piri von Kim Se-kyung
  2. „Jajinari“, gesungen von Chu Da-hye
  3. „Floß-Arirang aus Inje“, gesungen von der Gesellschaft zur Bewahrung des Floß-Arirangs aus Inje

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