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Kultur

Traditionelle Musik mit internationalen Einflüssen

#Musik verbindet l 2023-03-02

Musik verbindet

Traditionelle Musik mit internationalen Einflüssen

Das Jahr 2023 hat gerade erst begonnen, und doch ist es schon März. Die Welt scheint sich so schnell zu ändern, wie die Zeit verfliegt. Traditionelle Künstlerinnen und Künstler überall in der Welt stellen sich die Frage, wie sie in dieser schnelllebigen Welt das traditionelle Kulturerbe bewahren können. Was sollte unverändert bleiben, was kann sich ändern? Für traditionelle Künstlerinnen und Künstler in Korea sind solche Fragen noch schwerer zu beantworten, da die koreanische Kultur unter der japanischen Kolonialherrschaft unterdrückt und verachtet wurde und dies noch lange nach Ende der Kolonialzeit nachwirkte. Erst rund fünfzig Jahre nach der Befreiung Koreas begannen traditionelle Musikerinnen und Musiker ihre Musik wieder frei zu interpretieren und machten zunehmend mit modernen Versionen traditioneller Stücke auf sich aufmerksam.

    

Einer der schnellsten Wege, um traditionelle Musik anders klingen zu lassen, ist es, die Instrumente zu verändern. Die koreanische Zither Gayageum hatte ursprünglich zwölf Saiten. Zum Ende der Kolonialzeit hatte sie 13 Saiten, heute sind es 23. Und es gibt sie aus vielen verschiedenen Materialien, z.B. aus Stahl oder aus synthetischen Fasern. Neu komponierte Stücke verwenden heute meist Gayageum mit 25 Saiten. Ein Beispiel ist das Stück „Geochin Gillo-ui Yeohaeng거친 길로의 여행“, „Ein steiniger Weg“. 

  

Das Lied „Ein steiniger Weg“ klingt anders als übliche traditionelle Stücke. Das liegt vermutlich daran, dass neben einer Gayageum mit 25 Saiten auch irische Instrumente wie die Blechflöte und die Bodhran-Trommel verwendet wurden. Schon ein oder zwei Instrumente aus einer anderen Kultur verändern den Klang der Musik drastisch. 


Ein weiteres Stück wird auf traditionellen Instrumenten aus Indien gespielt. Im Frühling ist in den warmen Gewässern vor der Westküste Koreas die Hochsaison für den Gelbfisch, der zur Gattung der Umberfische oder Trommler gehört. In den Fischerdörfern an der Westküste sollen die Menschen früher Mühe gehabt haben zu schlafen, so laut und zahlreich waren die Schwärme dieser Trommler während der Balz. Aber der Fisch schmeckt so gut, dass wir uns leicht vorstellen können, wie Fischer mit einem guten Fang davon früher reich wurden. Wenn sie mit einem solchen reichen Fang in den Hafen zurückkehrten, sangen die Fischermänner ein Lied namens „Baechigi배치기“. Chilsan칠산 auf der Insel Eoyeongdo어영도, vor der Küste der Provinz Jeollabuk-do전라북도, war das Zentrum der Gelbfisch-Fischerei. Dort mussten die Fischermänner nur ihre Netze einholen, um reich zu werden. Taal딸 spielt das Lied „Baechigi“ in einer Version mit dem indischen Perkussionsinstrument Tabla und dem Harmonium, das dem Akkordeon ähnelt und das oft in Indien. 

 

Das bekannteste indische Instrument ist die Sitar. Mit ihren Metallsaiten hat sie einen klaren Klang, der lange widerhallt, und sie bezaubert die Zuhörer mit ihrer Klangfülle. Auch wenn die Instrumente unterschiedlich aussehen und klingen, ähnelt die Sitar dem koreanischen Instrument Geomungo거문고, da sie beide durch Pressen der Saiten auf den Bund gespielt werden. Zahlreiche traditionelle koreanische Instrumente und Tänze stammen ursprünglich aus Indien. Ein Beispiel ist der Löwentanz, für den die Tänzer Löwenmasken tragen, denn der Löwe ist nicht heimisch in Korea. Die Flöte Taepyeongso태평소 wurde aus Zentralasien über Indien nach Korea importiert, und das Perkussionsinstrument Jegeum제금 ähnelt den Becken, die oft in buddhistischen oder schamanistischen Ritualen verwendet werden. Das Stück „Nachimban나침반“, zu Deutsch „Kompass“, wird auf einer Sitar zusammen mit den koreanischen Instrumenten Gayageum, Geomungo, Daegeum und Janggu gespielt. Der Frühling ist perfekt zum Reisen, und ein Kompass ist vielleicht das, was wir in dieser Jahreszeit alle gebrauchen können.


Musik:

  1. -    „Ein steiniger Weg“, Gayageum gespielt von Cho Mun-yeong, Irische Blechflöte und Bodhran gespielt von Halim
  2. -    „Baechigi“, gesungen und gespielt von TAAL
  3. -    „Nachimban“, gespielt von Baramgot

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