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Hintergrund

Friedensstatue in Berlin bleibt vorerst stehen

2020-10-17

Nachrichten

ⓒYONHAP News

Das Bezirksamt Berlin-Mitte hat seine Anordnung an den Korea-Verband, eine jüngst im Stadtteil Moabit aufgestellte Friedensstatue bis 14. Oktober zu entfernen, vorläufig zurückgezogen.


Der Bezirk reagierte damit auf einen Eilantrag des Korea-Verbands, der kurz zuvor bei Gericht eingegangen war. Die Statue zum Gedenken an die Opfer der Sexsklaverei des japanischen Militärs im Zweiten Weltkrieg wird somit erhalten bleiben bis das zuständige Verwaltungsgericht eine Entscheidung darüber gefällt hat. 


In einer Pressemitteilung des Bezirksamts vom Dienstag hieß es, dass mit dem Eilantrag die vorerst gesetzte Frist zum Abbau des Mahnmals hinfällig sei. Bis eine grundsätzliche Bewertung durch das Verwaltungsgericht vorliege, würden keine weiteren Maßnahmen getroffen. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel sagte, die Pause solle genutzt werden, um die eigenen sowie die Argumente aller beteiligten Akteurinnen und Akteure erneut abzuwägen. Man hoffe auf einen Kompromissvorschlag, der den Interessen des Korea-Verbands sowie den Interessen der japanischen Seite gerecht werden kann.


Der Bezirk Mitte hatte als Grund für den Widerruf der Genehmigung angegeben, dass der Text auf den nicht angemeldeten Begleittafeln Spannungen in den deutsch-japanischen Beziehungen schüre. Auf den Tafeln steht, dass Japan im Zweiten Weltkrieg Frauen in der asiatisch-pazifischen Region zum Zwecke der Sexsklaverei verschleppt habe. Auch wird dem Mut der Überlebenden Respekt gezollt, die eine Kampagne für die Verhinderung einer Wiederholung eines solchen Kriegsverbrechens durchführen.


Aus der politischen Szene Berlins gibt es die Meinung, dass der Bezirk dem politischen Druck Japans nachgegeben habe. Bürgergruppen, die koreanische Gemeinde in Deutschland und Prominente wie Gerhard Schröder hatten sich für den Erhalt des Denkmals eingesetzt.

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